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Prökelwitz / Krs. Stuhm Ostpreußen (heute Polen – Prakwice)
897 Einwohner in 165 Haushalten sowie zwei Einpersonenhaushalte, davon 834 evangelisch, 63 katholisch, davon 896 deutsch.
Versteckt in den Christburger Wäldern östlich von Christburg liegt das Dorf Prökelwitz, gegründet 1312.
Hier befand sich seit Anfang des 14. Jhs. das Zentrum eines großen Gutes. Es gehörte im 15. Jh. Gabriel Bazynski, danach der Familie von Proeck und dann der Familie Wallenrodt. Der Stifter der berühmten Königsberger Wallenrodt - Bibliothek wurde hier in Prökelwitz geboren.
1736 kaufte Albrecht Graf zu Dohna - Schlobitten das Gut und dessen Familie blieb Eigentümer bis 1945.
Dohna – Schlobitten:
- Alexander Burggraf und Graf zu Dohna - Schlobitten (1661–1728, Oberhofmeister (Erzieher) des Kurprinzen, Königs Friedrich Wilhelm I.
- Friedrich Karl Graf zu Dohna - Schlobitten (1784–1859), preußischer General, kämpfte bei Waterloo, Schwiegersohn Scharnhorsts
Das Gut:
Im 19. Jh. war es 4.000 ha groß und zählte 9 Vorwerke. Die Wirtschaft verfügte im 20. Jh. über rd. 650 Rinder, 1.000 Schweine, 1.500 Schafe und 250 Pferde.
Es gab ein Jagdschloss, errichtet 1736/37, das auch als Sommerwohnsitz genutzt wurde. Nachdem es noch kurz vor dem 2. Weltkrieg restauriert worden war, wobei man die Mittel dafür durch Verkauf einiger hundert dort hängender Rehgehörne an eine bayrische Knopffabrik beschaffte, brannte es 1945 aus. Jetzt stehen nur noch die Umfassungsmauern, die Torbauten aus dem 18. Jh. und einige Nebengebäude. Heute Eigentum der AWRSP (Staatliche Agentur für Landwirtschaftliche Immobilien).
In ihrer Zeit berühmt waren die Prökelwitzer Rehbockjagden, zu denen für einige Tage im Mai regelmäßig Kaiser Wilhelm II. anreiste - jedenfalls bis 1906 und dann nur noch einmal 1910, weil er sich mit Fürst Richard zu Dohna - Schlobitten zerstritten hatte. Kaiser Wilhelm soll hier in dieser Zeit insgesamt 500 Rehböcke geschossen haben. Auch heute noch trifft man in den Wäldern um Prökelwitz auf die Gedenksteine für einige kaiserlich erlegte kapitale Rehböcke.
Auch Reichsjägermeister Hermann Göring wurde zur Jagd nach Prökelwitz eingeladen, vornehmlich, um seine Hilfe gegen Gauleiter Koch zu gewinnen. Das funktionierte jedoch nur begrenzt. Möglicherweise wurde der Gauleiter durch diesen Vorstoß im Herbst 1935 für wenige Monate suspendiert. Dann nahm er jedoch auf Anordnung Hitlers seine Position wieder ein und zukünftig stellte er wenig freundliche Verhaltensweisen gegenüber den Dohnas zur Schau.
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Meldungen, Berichte und Gerüchte:
1973: Bei einem Interview im Münchner Hotel „Vier Jahreszeiten“ gibt Thomas v. Kantzow, der Sohn von Carin Göring, bei einer Geburtstagsfeier, an das Hermann Göring eine engere Beziehung zu der Fam. Dohna – Schlobitten hatte. (SZ-Bericht / Buch: „Die Frauen der Nazis“)
1942: Der General der Waffen-SS Alfred Roge hat versucht hier größere Gemarkungen zu kaufen. Ob im Auftrag Hermann Görings, bleibt spekulativ? (SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt)
März 1980: Gerd Heidemann berichtet seit Dezember’79 aus Afghanistan zum Kriegsgeschehen, danach macht er Urlaub in Prökelwitz. Es ist davon auszugehen, dass er hier Souviniere von Göring gesucht oder gekauft hat. (BStU)
03. März 1888: Friedrich Wilhelm Will wird in PröKelwitz geboren. Zu dieser Zeit zählte das Dorf noch zum Kreis Mohrungen. Im April 1945 bekleidet Friedrich Will, damals Reichsbanksekretär, das Gold der Reichsbank nach Oberbayern, wo es in einer Nacht und Nebelaktion von Gebirgsjägern versteckt wird. Im Jahre 1952 gibt Herr Will an, dass er die Verstecke kannte und dabei war wo die Gebirgsjäger sie aussuchten. Doch sein Wissen gibt er bis zu seinem tote nicht mehr preis. Friedrich Will stirbt am 13. April 1958 in Potsdam (Bericht der Untersuchungskommission zur Reichsbankgoldaffäre in Mittenwald).
Es wird behauptet, dass ein Teil des Grundbesitzes der Fam. Will, Alfred Roge kaufen wollte (Gerücht).
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Fazit:
Ich sehe die Sache so, interessante Zusammenhänge. Wenn auch nur ein bruchteil davon stimmt kann das eine lohnende Geschichte sein. Leider gibt es im Netz nicht sehr viel zu dem Schloss, aber es soll ja wie beschrieben 1945 durch Beschuss abgebrant sein. Die Kellerräume hierzu sollten aber niemals geöffnet wurden sein. Vielleicht wegen Einsturtzgefahr, keine Ahnung. Interessante Geschichte - auch für Sondler.
897 Einwohner in 165 Haushalten sowie zwei Einpersonenhaushalte, davon 834 evangelisch, 63 katholisch, davon 896 deutsch.
Versteckt in den Christburger Wäldern östlich von Christburg liegt das Dorf Prökelwitz, gegründet 1312.
Hier befand sich seit Anfang des 14. Jhs. das Zentrum eines großen Gutes. Es gehörte im 15. Jh. Gabriel Bazynski, danach der Familie von Proeck und dann der Familie Wallenrodt. Der Stifter der berühmten Königsberger Wallenrodt - Bibliothek wurde hier in Prökelwitz geboren.
1736 kaufte Albrecht Graf zu Dohna - Schlobitten das Gut und dessen Familie blieb Eigentümer bis 1945.
Dohna – Schlobitten:
- Alexander Burggraf und Graf zu Dohna - Schlobitten (1661–1728, Oberhofmeister (Erzieher) des Kurprinzen, Königs Friedrich Wilhelm I.
- Friedrich Karl Graf zu Dohna - Schlobitten (1784–1859), preußischer General, kämpfte bei Waterloo, Schwiegersohn Scharnhorsts
Das Gut:
Im 19. Jh. war es 4.000 ha groß und zählte 9 Vorwerke. Die Wirtschaft verfügte im 20. Jh. über rd. 650 Rinder, 1.000 Schweine, 1.500 Schafe und 250 Pferde.
Es gab ein Jagdschloss, errichtet 1736/37, das auch als Sommerwohnsitz genutzt wurde. Nachdem es noch kurz vor dem 2. Weltkrieg restauriert worden war, wobei man die Mittel dafür durch Verkauf einiger hundert dort hängender Rehgehörne an eine bayrische Knopffabrik beschaffte, brannte es 1945 aus. Jetzt stehen nur noch die Umfassungsmauern, die Torbauten aus dem 18. Jh. und einige Nebengebäude. Heute Eigentum der AWRSP (Staatliche Agentur für Landwirtschaftliche Immobilien).
In ihrer Zeit berühmt waren die Prökelwitzer Rehbockjagden, zu denen für einige Tage im Mai regelmäßig Kaiser Wilhelm II. anreiste - jedenfalls bis 1906 und dann nur noch einmal 1910, weil er sich mit Fürst Richard zu Dohna - Schlobitten zerstritten hatte. Kaiser Wilhelm soll hier in dieser Zeit insgesamt 500 Rehböcke geschossen haben. Auch heute noch trifft man in den Wäldern um Prökelwitz auf die Gedenksteine für einige kaiserlich erlegte kapitale Rehböcke.
Auch Reichsjägermeister Hermann Göring wurde zur Jagd nach Prökelwitz eingeladen, vornehmlich, um seine Hilfe gegen Gauleiter Koch zu gewinnen. Das funktionierte jedoch nur begrenzt. Möglicherweise wurde der Gauleiter durch diesen Vorstoß im Herbst 1935 für wenige Monate suspendiert. Dann nahm er jedoch auf Anordnung Hitlers seine Position wieder ein und zukünftig stellte er wenig freundliche Verhaltensweisen gegenüber den Dohnas zur Schau.
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Meldungen, Berichte und Gerüchte:
1973: Bei einem Interview im Münchner Hotel „Vier Jahreszeiten“ gibt Thomas v. Kantzow, der Sohn von Carin Göring, bei einer Geburtstagsfeier, an das Hermann Göring eine engere Beziehung zu der Fam. Dohna – Schlobitten hatte. (SZ-Bericht / Buch: „Die Frauen der Nazis“)
1942: Der General der Waffen-SS Alfred Roge hat versucht hier größere Gemarkungen zu kaufen. Ob im Auftrag Hermann Görings, bleibt spekulativ? (SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt)
März 1980: Gerd Heidemann berichtet seit Dezember’79 aus Afghanistan zum Kriegsgeschehen, danach macht er Urlaub in Prökelwitz. Es ist davon auszugehen, dass er hier Souviniere von Göring gesucht oder gekauft hat. (BStU)
03. März 1888: Friedrich Wilhelm Will wird in PröKelwitz geboren. Zu dieser Zeit zählte das Dorf noch zum Kreis Mohrungen. Im April 1945 bekleidet Friedrich Will, damals Reichsbanksekretär, das Gold der Reichsbank nach Oberbayern, wo es in einer Nacht und Nebelaktion von Gebirgsjägern versteckt wird. Im Jahre 1952 gibt Herr Will an, dass er die Verstecke kannte und dabei war wo die Gebirgsjäger sie aussuchten. Doch sein Wissen gibt er bis zu seinem tote nicht mehr preis. Friedrich Will stirbt am 13. April 1958 in Potsdam (Bericht der Untersuchungskommission zur Reichsbankgoldaffäre in Mittenwald).
Es wird behauptet, dass ein Teil des Grundbesitzes der Fam. Will, Alfred Roge kaufen wollte (Gerücht).
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Fazit:
Ich sehe die Sache so, interessante Zusammenhänge. Wenn auch nur ein bruchteil davon stimmt kann das eine lohnende Geschichte sein. Leider gibt es im Netz nicht sehr viel zu dem Schloss, aber es soll ja wie beschrieben 1945 durch Beschuss abgebrant sein. Die Kellerräume hierzu sollten aber niemals geöffnet wurden sein. Vielleicht wegen Einsturtzgefahr, keine Ahnung. Interessante Geschichte - auch für Sondler.
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