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Drei keilförmige Messerchen....


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24 Antworten in diesem Thema

  #21
Kopfnuss

Kopfnuss

    xx

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@magdalenin

Sehr interessant und Kompliment :sensationell:

Eine Frage : was ist denn der Unterschied zwischen Süsswasserpatina und Salzwasserpatina, wie erkennt man das ?

 

gruß




  #22
MagdaLeniN

MagdaLeniN

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Kann ich nicht drauf antworten, salzige Gewässer sind im Fundgebiet rar......

Süßwasserpatina ist vielleicht ein schlechtes Wort....... erfunden habe ich es nicht.



  #23
MagdaLeniN

MagdaLeniN

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Hi,

Wüstenlack bzw. Wind- u. Sandschliff kann ich ebenfalls an einigen Artefakten belegen.

Diese Artefakte stammen in der Regel allesamt aus fetten Lössschichten, die partiell bei Tiefpflügungen erreicht werden konnten.

Es gibt dabei sogar Stücke, an denen der Wüstenschliff einseitig gegeben ist.

Dies bedeutet, dass die Artefakte nach dem Verlust für eine lange Zeitspanne einseitig den Naturgewalten ausesetzt waren.

Hier spricht man dann wohl von Windschliff. Anders verhält es sich mit den ehemals in Löss eingebetteten Artefakten an denen der Lackglanz und die Verrundungen der Grate die  Ventral-und Dorsalseiten gleichmässig überzieht. 

Dies sind in meinem Fundgebiet z.B. Artefakte des Steinheimer Menschen.

Deine Felsgesteinartfakte weise wohl auch  Material- und Einlagerungsbedingt wenig bis keine Verrundungen auf,

wobei dies keine Rückschlüsse auf das Artefaktalter zulässt.

(Einlagerungsvoraussetzungen spielen hier wie gehabt eine nicht unwesentliche Rolle) 

Ich denke deine zuletzt gezeigten Stücke haben mit dem klassischen MP nicht viel gemein, sie werden wohl evtl. Grenzgänger in die ältere Altsteinzeit sein, also wohl  älter als - 200.000 v. Chr.

Der Kern wird wohl MP mit Windschliff sein, karstige Böden verhinderten eine rasche Einlagerung.

 

H.d.E

Atreeides

 

Abend!

 

Die beiden Stücke bestehen aus Kieselschiefer, insofern bin ich nicht sicher, ob Felsgestein die richtige Ansprache ist.

An anderen Stücken lassen sich anhand rezenter Beschädigungen gewisse Veränderungen der alten Oberfläche feststellen, und  gerade das dritte Stück hat, wie spätere Vergleiche zeigen werden, einiges mitgemacht.

Dann wäre die Frage, ob sich "Windschliff" an Radiolarit/Kieselschiefer mit "Windschliff" an Jurahornstein vergleichen lässt, bzw. ob "Windschliff" nicht eine irreführende Bezeichnung ist.

 

Vgl. Floss S.96: "Der Wüstenlack ist ein AUFWACHSERSCHEINUNG ..."

 

Ich bearbeite gerade für Fundmeldung -so fern ich es schaffe- ein Artefakt pro Tag.

Das meint, ich weiß zwar schon, welche Stücke der Diskussion hier nutzen könnten, aber es dauert halt alles.

 

Um nochmal auf den Zusammenhang von Löß und Windschliff zurückzukommen, bzw. wie ich es verstanden habe.

 

Äolisch entstandene Lößsedimente können prinzipiell in jedem

- kalten    

- trockenen

(-und somit vegetationsarmen)

Abschnitt v.a. (aber nicht nur) des letzten Glazials durch Auswehungen und Ablagerung von Lößstaub aus periglazialen Schotterfeldern (Moränen, Flußschotter, etc.) entstehen.

Diese Prozesse finden bis ins Spätglazial statt (gibt ja genügend Klimaschwankungen). Innerhalb der letzten Eiszeit dann vor allem während der trockenen Phase des Hochweichselglazials, also ca.15.000 -29500. (Wie:Eiszeit war trocken? Klaro, große Mengen der Wassermasse waren ja gefroren.)

Somit darf gerade an einer dem Wind exponierten Fundstelle Windschliff auch an JP Artefakten nicht verwundern, v.a. da die schweren Lößsande, die sicherlich stärker "polieren", nicht weit transportiert wurden, sondern  im Gegensatz zum Lößstaub nahe am  Auswehungsgebiet , in diesem Fall nahe periglazialen Flußschottern, Dünen bilden und somit  nicht allzugroße Strecken zurückgelegt haben dürften.

Unterhalb der Lößschichten finden sich dementsprechend Windkanter-führende Schichten, die einen Zusammenhang zwischen Lößstürmen und "Wüstenpatina/Wüstenlack/Windschliff" nahelegen, und in besonders exponierten Bereichen der Fundstelle belegbar sind.

 

Bisher deckt sich innerhalb der JP. Funde ein teils nur schwach ausgeprägter  "Windschliff" mit dem Habitus der Fundstücke, sofern man sie innerhalb des JP's trennen will. So wurden Stücke mit leichtem Windschliff (nicht deswegen natürlich, bzw. weiß ich nicht, Du warst ja persönlich anwesend),ins Gravettien datiert. 

Den Kern sehe ich in der Tat eher im JP, aber da wird man nie Gewissheit erlangen.

 

Ich hänge also mal einen Lamellenkern mit Windschliff/Lackglanz an.

 

 

Beste Grüße.

m. 

 

 

PS: Heute mal früher ins Bettchen

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  #24
MagdaLeniN

MagdaLeniN

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Kleine späte Ergänzung.

Erstmal, sonst nimmt mir wohl keiner den Lamellenkern ab. 

Dann noch ein der Maserung entlang windgeschliffenes Negativ an diskoidem Kern. Und rezente Beschädigung. Später mehr von schwarzem Kieselschiefer.

 

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  #25
Atreeides

Atreeides

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Spender

Servus,

Der nahezu weiße Jurahornstein mit den Eisenoxidanhaftungen ist schon erstaunlich, wenngleich ich meine, daß dies zum Teil auch möglicherweise dem speziellen Material geschuldet sein  könnte.

Begründen möchte ich dies beispielhaft mit den Hornsteinfunden einer Bk-Siedlung im nördlichen Obb. gelegen.

Zufälligerweise wurden dort ca. 70% der Werkzeuge aus diesem Weißjurahornstein gefertigt.  

Das Erscheinungsbild ist dasselbe,  verrundete Grate,  Glanz und Eisenoxid, eigentlich fast unerklärbar für neolithische Artefakte.

Weil dies eben so extrem an diesem Material auffällt, kann ich eigentlich überhaupt nicht wissenschaftlich belegbar nur vermuten.

H.d.E

Atreeides





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