....fanden sich dieses Jahr auf relativ kleiner Fläche.
Im Gegensatz zu "gegossenen" und somit standardisierten Metallfundformen gestaltet sich bei geschlagen/geschmiedeten Funden die Einordnung steinzeitlicher Funde aufgrund mehrerer Faktoren teils problematisch.
Eine einzelne Werkzeugform kann bereits aufgrund der Größe/Qualität des Rohmaterials in verschiedensten Variationen auftreten, und wg. Form/Funktion gemischt mit einem weniger morphologisch bewanderten sondern eher opportunistischem Steinschläger immer wieder mal (also mit 1000den Jahren Abstand) sporadisch auftreten.
Ein geometrisches Mesolithikum und viele andere Epochen liefern klare Leitformen, klare Abbauprozesse, etc.
Wenn jedoch bereits die Erzeugung von Grundformen nicht vergleichbar seriell/einheitlich praktiziert wird und gleichzeitig eine größere Abhängigkeit von größeren(!) Rohstücken (Knollen/Kieseln) besteht (als z.B. im Mesolithikum), führt dies zu einer größeren morphologischen Vielfalt und somit zu einer problematischeren Einordnungen von Funden.
In diesem Fall fallen bestimmte Indikatoren bei drei Stücken von 20x50m zusammen.
Zu Material und Patina möchte ich nicht viel äußern, außer diesem Link (und der lapidaren Bemerkung, daß reichlich entsprechend datierter Beifunde vorliegen).
http://altsteinzeit-...?p=410#more-410
Auf der selben Seite zur Morphologie (bzw. der Dehnbarkeit morphologischer Begrifflichkeiten):
http://altsteinzeit-...Keilmesser1.jpg wobei sich hier mehrer Stücke hauptsächlich aufgrund der Nachschärfung (vgl.bar Scheibenbeilen als Analogie zu Pradnik) -rein morphologisch betrachtet- klar benennen lassen.
Zurück zu den Funden:
Bei allen dreien wurde (aus Abschlägen) eine gewissen Werkzeug-Form hergestellt:
- Ein natürlicher Rücken (Kortex) liegt einer mehr oder weniger beidseitig geschlagenen geraden Schneide gegenüber.
- Schneide und Rücken treffen spitzwinklig am "Terminalende" aufeinander, gegenüber wurde das Basalende annähernd rechtwinklig zum Rücken gestumpft.
- Die Ventralflächen sind sorgsam abgeflacht und liegen einer mehr oder weniger gewölbten (mit Kortex bedeckten) Ventralseite gegenüber.
Eher als Messer denn als Schaber sind die Stücke aufgrund des Winkels der Schneide anzusprechen. Zwar handelt es sich um eine posthum von der Wissenschaft markierte Grenze, doch in diesem Fall gekoppelt an einen nachvollziehbaren funktionalen Gedanken.
Trotz allem gehe ich -vor allem wenn man (eigentlich unsinnigerweise) davon ausgeht, daß alle Funde dieses Oberflächenfundplatzes (!) einem (?) Technokomplex angehören- eher von MMO als Micoquien aus.
Ich hoffe ich verursache mit dem Zeug keine Magenkrämpfe.
m.
PS: Anbei noch ein link für Interessierte: https://www.academia...3712/Keilmesser
Im Vergleich zu hier gezeigtem sind dort leider nur die musealen Stücke abgebildet. Wer den Text genau liest, bzw. o.g. link http://altsteinzeit-...Keilmesser1.jpg verinnerlicht, wird merken, wie groß die formale Spannbreite und Größendimension entsprechender Stücke sind.
PPS: one