92 Antworten in diesem Thema

[Dagda]

Hallo waldhummel,

wie Du schon in den vielen Beiträgen lesen konntest, handelt es sich eindeutig um Leichenbrand und ein Gräberfeld, dessen Ausmaß wohl immer noch schwer einzuschätzen ist. Die unterschiedliche Färbung der Tonwaren resultiert aus unterschiedlichen Brennverfahren, wie sie bis heute verwendet werden. Zum "Reinlesen" gibt`s hier paar Infos dazu..

Bei dem einen kalziniertem Knochen scheint es sich um ein Fragment der Schädeldecke bzw. des Stirnbeines zu handeln. Die Größe der Knochen ist beachtlich, ansonsten sind das meist nur kleine Splitter.

Wenn keine Metallteile dabei liegen, dann kann es auch ein endneolithisches Gräberfeld (Glockenbecherkultur) handeln.
Auch hierzu was zum "Reinlesen".

Auf jeden Fall sind das spannende Sachen, die Du da entdeckst hast!



Nachtrag: Ach ja, schau Dir unbedingt auch noch die abgeschobene Erdmenge an ... bevor der Boden abgefahren wird!

[waldhummel]

hallo gemeinde....,

heute früh wollte ich vor ort fahren um zu prospektieren, mir ging aber ganz ehrlich gesagt die düse und so entschied mich dann doch für eine andere vorgehensweise.

morgens um 8.30 uhr rief ich den vorstand des historischen vereins an, kein archäologe, aber immerhin ein mann mit doktortitel.
schilderte ihm die lage. 9.30 uhr trafen wir uns am fundacker und sahen uns die sache an. daß der typ ein kluger kopf ist hab ich schnell gemerkt, der hat mir regelrecht einen geschichtlichen vortrag gehalten.
leider, leider hatte er dafür keine zeit den ort anzuschauen, hatte aber das uneingeschränkte vertrauen mich das alleine machen zu lassen.

ich hab dann leider keine zeit gehabt länger als 5 minuten zu schauen.
morgen fahr ich nochmal hin und sondel ganz genau, großflächiger und den abraum.

grad vorhin telefonierte ich noch mal mit dem herrn doktor.

mal sehen wie es weitergeht ....


ok......,

[schrottkopp]

Danke ,bleib dran!

[waldhummel]

@dagda

heute hatte ich auch kein Metallstück gesichtet du wirst mit deiner einschätzung wohl wieder völlig recht gehabt haben

danke auch für die links. sehr, sehr interessant

@schrottkopp

[waldhummel]

hallo gemeinde,

ich habe heute schon eine mail von unserem herrn doktor erhalten, lest selbst:


Sehr geehrter Herr - - - - - - l,

vielen Dank ... es handelt sich wohl um einen bronzezeitlichen Urnenfelderfriedhof der Hallstattzeit C (vor 800 v.Chr.) ...
Mit freundlichen Grüßen

- - - - - -

Bearbeitet von Dagda, 02.06.2013 - 20:30.

[waldhummel]

hallo gemeinde,

komme eben vom fundort zurück.
ich hab eine fläche von ca. 30 x 50 meter abgesucht.
an 2 der 8 stellen muß mehr sein.

was da wohl noch im boden liegen mag ???

[petrus]

na super da sind wir doch gespannt!!
bis jetzt ne tolle storry

danke

lg petrus

[waldhummel]

@petrus

da gibt es nichts zu danken petrus. im gegenteil, ich danke euch.
ohne das forum hätte ich die sache ja gar nicht einschätzen können.
daß das nun so läuft ist daher maßgeblich ein verdienst des forums !

[waldhummel]

heut sind keine baufahrzeuge angerückt, da bewegt sich was oder?

[Milafix]

Das hört sich gut an Du hast meinen Respekt dafür, dass Du es geschafft hast, zu schwenken, ohne zu graben! Wenn es da eine Notgrabung gibt mit Fundstücken in Situ, dann ist das eine absolut tolle Sache!!!!

[schrottkopp]

Und ob dir Dank gebührt...
Du warst es doch,der seine Freizeit damit verbrachte, eine lehmige Baugrube in Augenschein zu nehmen
und mit großer Aufmerksamkeit,und korrektness, eine kleine Sensation aufdeckte....
Wahrscheinlich ist es allein Dir zu verdanken,das ein Gräberfeld nicht einfach so abgebaggert wird
....das die Baumaschinen abgezogen sind,ist allerdings merkwürdig....
Bin gespannt wie das weitergeht

Gruß Schrottkopp

[waldhummel]

@ schrottkopp

daß die baumaschinen weg sind hat mich auch erst mal ins grübeln gebracht.
eine erklärung dafür kann sein....... :

die aushubarbeit ist im abgesteckten bereich fertig. ich seh die pfosten ja, da wurde nicht vorzeitig aufgehört.
auf den bautafeln steht riesengroß was hier in kürze gebaut werden soll und daß dort noch weiterer gewerbegrund zu verkaufen ist.

daß so ne fläche schon mal ausgehoben wird und eine zeit lang erst mal gar nichts weitergeht ist ebenfalls völlig normal. mit einem mal ist dann der ganze trupp da und alles geht ratz-fatz.

[Dagda]

... diese Erklärung ist gut nachvollziehbar.
Da wird sich noch einiges Ereignen und ich hoffe Du kannst noch paar gute Bilder machen --> zu Hallstatt gibt es allerfeinste Kleinbronzen, aber wem erzähle ich das?

[waldhummel]

hallo gemeinde.

heute war ich im landratsamt, bei der unteren denkmalschutzbehörde, um nachzufragen was der stand der dinge ist.
ich muß sagen, ein sehr freundlicher, umgänglicher mann.

ich scheute mich nicht hervorzuheben daß ich das ganze auch nur mithilfe eines entsprechenen internet-forums hinbekommen habe.

ich habe aber den eindruck, daß wenn "meine" fundflächen nicht grad da liegen wo die treibstofftanks hinkommen......., dann bauen die früher oder später eben doch, ohne daß die sachen geborgen werden.

[waldhummel]

oh mann...., grad schau ich in mein postfach, lest selbst : ( wurde mir wohl geschrieben bevor ich ins amt gegangen bin. ich habe personennamen und ortsnamen durch "-----" ersetzt !!!! )

Sehr geehrter Herr ------ (waldhummel)
in der Unteren Denkmalschutzbehörde ist heute Ihre Mitteilung über das Auffinden von Bodendenkmälern in -------- eingegangen.
------ Es liegt somit kein Verstoß gegen das Denkmalschutzgesetz vor.
Mit freundlichen Grüßen

-----------

[Atreeides]

Hallo,
da wir ja quasi in unmittelbarer Nachbarschaft wohnen und mir die Problematik der Bodendenkmalpflege in Bayern in sämtl. Belangen bestens bekannt sind würde ich Dir raten den Dr. Irlinger oder Dr. Sommer, D. Haberstroh direkt telefonisch zu erreichen. (Vom Sondeln würde ich da erstmal nichts erwähnen, dies ist nach wie vor ein rotes Tuch für die Herren ) Die Tel.Nr. findest Du im Portal des BLD!
Im Falle einer Nichtgrabung durch das LFD würde ich versuchen die Erlaubnis zu bekommen vor Ort quasi eine Notgrabng Bergung) genehmigt zu bekommen.
Wenn die Herren nicht restlos vernagelt sind solltest Du das hinbekommen.
Ansonsten könnte ich Dir anbieten, zu Helfen und anhand meiner Kontakte etwas zu erreichen.

H.d.E.
Atreeides




noch am Rande bemerkt,
die untere Denkmalbehörde in Bayern hat damit nichts am Hut und in der Regel auch kein besonderes Interesse.
Hierfür ist ausschliesslich das BLFD zuständig!!!!!

Hilfreich ist auch stets das Einschalten der Lokalen Presse, gerade in Zeiten des Sommerloches haben die massig Zeit.

Bearbeitet von Atreeides, 22.05.2013 - 12:42.

[Dagda]

... in den Fällen, wo die Finanzierung einer möglichen Grabung im Vorfeld nicht geklärt wurde, greift die Notbergung. Hierfür kannst Du deine Mithilfe anbieten. Ein Mitarbeiter des LDA wird sich den Fundplatz anschauen und die Fundstücke sichern, das geht auch ohne Baustopp.

Irgendwie beißt sich da die Katze in den Schwanz, hätte man einem Sondengänger die Möglichkeit gegeben die Flächen vorher abzusuchen, wäre das BD bekannt geworden. Auch den von Dir eingebundenen Ortsverein hätte man seitens des LDA vorher befragen können. Aber wo soll man da anfangen oder aufhören zu Klagen, jetzt muss das LDA seinen eigentlichen Auftrag umetzten.

@Atreeides: (Habe eben erst Deinen Beitrag gelesen!)

[Atreeides]

................da bin ich gespannt,
wer soll sich die Baustelle denn ansehen?
Die Herren sind über Monate augebucht und dermassen unterbesetzt!
Ein ähnlicher Fall ist mir aus Ingolstadt bekannt.
Da kamen sie, als der Rohbau stand.
Gott sei Dank hatte der Entdecker beizeiten auf Eigenregie gehandelt denn sonst wäre alles für die Katz gewesen.

H.d.E
Atreeides

[Dagda]

... ja, dann kann man Waldhummel nur ermutigen, sich mit dem zuständigen Archäologen in Verbindung zu setzen, um eine Genehmigung zur Bergung zu bekommen.

[RitterRübenstein]

Moin,

Ich lese hier den Thread gespannt mit , aber ich habe den Eindruck nichts gegen die Archi , das hier nicht viel passieren wird, weil es an Leuten bzw. an Geld mangelt um sowas zu bergen.

Wenn die Zusammenarbeit mit Archis und Sondler besser klappen würde , denke ich mal wören sicherlich 20-30 Leute (Sondler bereit) eine Notgrabung unter Leitung eines Archis in kurzer Zeit vorzunehmen, damit nicht nur Metall sondern komplett alles geborgen würde.

Aber solange ne Hexenjagd auf Sondler gemacht wird, werden wir wahrscheinlich nie zusamenarbeiten können.
Wenn man sein Hobby verstecken muss vor den Archis obwohl man selber auch an der Geschichte interessiert ist , ist es schon schlimm.

Gruss RR