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bester Ogrikaze
(bitte, so geht die holländische Grußformel, ich möchte mich niemand verspotten) weil ich deine Hinweise aufmerksam zur Kenntnis nehme und ich dich ernst nehme, gebe ich mir Mühe mit einem kurzen, aber jedenfalls zu langen Aufsatz zu Kosters Hortort. dabei will ich mögliche Mißverständnisse und Scherze vermeiden und alle Gesichtspunkte verständlich beleuchten, die mich beim Verfassen der Kurznachricht vom 20. Juni im Bodenfundforum bewegt haben.
gleich vorweg: es ist zu früh, genau anzugeben, wohin mich meine Suche nach einem historischen Schatz am Oberrhein geführt hat, weil ich die Untersuchung dieser Stelle noch nicht abgeschlossen habe. daher weiß ich selbst noch nicht alles, was ich für eine saubere Fundmeldung brauche. unter anderem hindert selbstverständlich das Schreiben am Suchen, vor allem Anfänger im Internet wie mich, weil immer im Kampf mit der zauberhaften Technik und oft ohnmächtig. zudem drängt diesmal die Ankunft des kleinen Elias Benjamin, geboren am 20. Juni 2011 in Karlsruhe, alles andere in den Hintergrund. vielleicht weißt du aus eigener Erfahrung, wie stolze Eltern und Großeltern so ein Ereignis dann der ganzen Welt mitteilen möchten - so auch ich.
zugleich konnte ich mir vorgestern noch einen anderen Wunsch erfüllen. nachdem ich hier im Bodenfundforum mehrfach traurige Nachrichten, den Tod von Reinhold Ostler und Horst Mies, benutzt habe um andere Gedanken und Fakten mitzuteilen, die nicht hundertprozentig dazu passten, war mir der freudige Anlass sehr willkommen. zumal ich auf die Ortung, die ich diesem Baby gewidmet habe, ein bißchen stolz bin. ich habe also zwei Bericht miteinander verknüpft, die ich beide gern mitteilen wollte und die sonst wenig miteinander zu tun haben. die Gemeinsamkeit entstand mit dem Datum 21. Juni.
die Geburt am Vortag ist hier vielleicht an sich gar nicht erwähnenswert - ich sehe das anders -, darum lenkte ich die Aufmerksamkeit auf die Tatsache, dass die erste Morgensonne am 21. Juni, bekanntlich der längste Tag des Jahrs, jahrtausendelang an vielen Orten weitreichende Orientierung in Zeit und Raum bot, gerade als die noch fehlte. um nicht unrealistischer zu erscheinen als ich bin, möchte ich nicht spekulieren, was für Folgen das gegenwärtig noch für uns haben könnte. jedenfalls sind alte Kirchen vorzugsweise an Orte gebaut, die über dies heidnische System geordnet waren - sagen wir: aufgereiht. dasselbe trifft für viele Siedlungen zu und möglicherweise sogar auf einige Schätze. die Wahl des Nibelungen(h)orts in Rheinbach-Loch zum Beispiel soll ja mit dem Wörtchen "sanct" erklärt werden, das dann nicht etwa versenkt heißt wie in den Übersetzungen, sondern heilig wie in St. Nimmerlein. erlaube mir doch einmal einen kleinen Scherz, mit dem ich mich über niemand lustig machen möchte außer vielleicht über mich selbst und die Grillen der deutschen Sprache, die mich oft auf Um- und Abwege führt. ich mag das, es ist produktiv. diese "sanct"-Theorie erwähne ich, weil sie in meiner Kurznachricht eingangs eine Rolle spielt.
eine der Schwächen dieser Theorie "die Nibelungen zogen nordwärts", die den Hort bei Rheinbach-Loch oder bei Soest verortet, sehe ich im Fehlen eines Doms oder Heiligtums, vor dessen Pforte sich in der deutschen Literatur Kriemhild und Brunhild streiten, welche von beiden den Vortritt hat. das ist nicht unwichtig, weil die Eifersucht nach vielen Bemerkungen im sogenannten Minnelied die ganze Tragödie verursacht hat. Beispiele von der ersten Strophe meiner Ausgabe bis zur vorletzten (Nummer 2378) wo es heißt "wie stets die Liebe schließlich zu Leide führt." So ein Quatsch! Männer habe sogar gemeint, solche lebensfeindlichen Tendenzen ließen die Handschrift einer Frau als Verfasserin des Lieds annehmen, Kriemhild selbst zum Beispiel. hier kommen wir auf das aufschlußreiche Gebiet des jeweils zeittypischen Verständnisses, dem wir selbstverständlich auch ausgeliefert sind. erkenne dich selbst.
jedenfalls war der Ort dieses Streits ein Zentrum der Herrschaft im Reich, ein Hof. die Wörter Reich und Hof haben hier jeweils eine doppelte Bedeutung, die uns hilft, uns die frühmittelalterlichen Verhältnisse vorzustellen. anders das Wort Frauen. "vrouwen" hießen damals nur die toangebenden Damen. um deutlich zu machen, dass der Streit vor der Pforte hohe Politik war, habe ich das Wort "vrouwen" gewählt und kursiv hervorgehoben. indem ich nicht schrieb "repräsentativer Ort des zentralen Konflikts", sondern etwas salopp "Streitpunkt", peilte ich zugleich den Stand der archäologischen Forschung an. die hat nämlich einen großen Schritt vorwärts getan, was Bruchsal betrifft.
die letzte Nummer von "Archäologische Nachrichten aus Baden" unterstützt die umstrittene Vermutung, dass sich in Bruchsal schon früh ein Königssaal befand. Saal heißt ein großer und repräsentativer Raum für die Herrschaft samt Nebengebäuden für die Lebensführung, auch religiös. der Königshof in Bruchsal, der für das 8./9. Jahrhundert nachgewiesen ist, könnte dank neuer Bodenfunde beim Bau eines Einkaufszentrums (englisch: mall) neben der Marienkirche um etwa 200 Jahre zurückdatiert werden. "wenn das so weitergeht", schrieb ich, weil der Durchzug der Herrschaften mit den überlieferten Namen Kriemhild, Gunther, Gernot, Giselher auf der Wanderung von Bornholm südwärts nach Burgund (daher der spätere Name Burgunden) 200 Jahre früher zwischen 407 und 437 gewesen sein soll. die namensgleichen Geschwister, die nordwärts gezogen sind, lebten etwa 100 Jahre später und es gibt keine Andeutung, dass sie einen Reichsschatz am oder im Rhein zurückließen. selbstverständlich hatte so ein Reich mindestens einen Schatz. Kriemhild wird mehrere geerbt haben, die Hagen haben konnte. das Volk, das bei Worms südwärts über den Rhein ging, hatte ebenfalls viel zu verlieren.
also jetzt doch Worms? ja, insofern Worms bald nach dem fraglichen Übergang Herrschaftszentrum wurde und lange Jahrhunderte so bedeutend geblieben ist, dass wohl alle dachten, dort muss es passiert sein. so wie im 13. Jahrhundert offenbar alle glaubten, der sagenhafte Schatz müsse im Binger Loch liegen. solche Irrtümer wurden von einem zirkulären Verständnis der Geschichte gefördert: dass sich irgendwie die überlieferten Geschehnisse wiederholen, dass die Helden wieder da sind und herrschen, dass die Orte heilig sind. Worms war so allgegenwärtig wie Bruchsal vergessen war. dabei gab es einen ernstzunehmenden Zeitzeugen, dass Worms ausgerechnet vor 420 zur Zeit der Generation, die später Burgunder genannt wurde, völlig zerstört und untergegangen war.
nun ist bekannt, dass die "Burgunden" die verlassenen Bauten der Römer besetzten und benutzten, während die Alamannen sich erdnäher einrichteten. dort im Kraichgau bei Bruchsal, wo die "Burgunden" aus dem Osten kommend auf den Rhein gestoßen waren, hatten die Römer sich aus Bruchsal-Stetten zurückgezogen. lass doch einfach die "Burgunden" dort statt in Worms für die Zeit einer Generation leben, während die Eingesessenen unter König Hortari vorsichtig zusahen, vielleicht zurückgezogen auf die jahrtausendealte Höhensiedlung des nahen Michaelsbergs. Hortari habe ich erwähnt, weil der Name an mein Erkenntnisinteresse Schatzsuche erinnert und weil ich sagen wollte, dass ich mir eine vorübergehende Koexistenz der traditionell streitenden Nachbarn vorstelle. das "Reich" konnte dort bleiben, während der Heerhaufen noch einmal nach Osten zog, den feindlichen Hunnen entgegen. die Jagd habe ich erwähnt, weil sowohl der Wasgenwald zwischen Rhein und Vogesen nah war, an den Gunther sich gern erinnerte, als auch der "kleine Odenwald" mit der "Sissquelle" bei Odenheim, die dort zu den Beschreibungen des Nibelungenlieds paßt, wenn das Jagdlager etwa bei einem Buckel bei Zeuten war.
wenn du die gerade Linie des ersten Sonnenstrahls am 21. Juni von Bruchsal über Karlsruhe hinaus verlängerst, kommst du 16km weiter (hätte ich schreiben sollen, nicht "später") in Durmersheim wieder zur Wallfahrtskirche Mariä Bickenheim, die mit verschiedenen Schatzgeschichten verknüpft ist. die spektakulärste Geschichte ist die von der Urne aus Rheingold mit dem Herz des badischen Großherzogs, dessen Reste in der Grabkapelle beim Schloß liegen. Numismatiker haben mehrere Schätze beschrieben. auffällige Sakralbauten verraten alte Heiligtümer. die Sage erzählt, dass in das "Loch" eine "Goldkutsche neigerasselt ist".
all dieses Wissen vermittele ich mit großem Vergnügen und nehme an einem regnerischen Nachmittag die Chance wahr, deiner Aufforderung recht ausführlich zu folgen. hoffentlich ermöglicht das qualifizierte Kritik. wenigstens du wirst ja alles lesen, wenn es auch lang geworden ist. da ein Bild mehr sagen kann als tausend Wörter, zeige ich noch die erwähnte Grabkapelle. Elias Benjamin geht es gut. was er wohl eines Tages meinen wird, wenn er dies hier überfliegt? hoffentlich ärgert es ihn nicht, denn Ärger ist unfruchtbar.
gralsgrab.gif 346,06K
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(bitte, so geht die holländische Grußformel, ich möchte mich niemand verspotten) weil ich deine Hinweise aufmerksam zur Kenntnis nehme und ich dich ernst nehme, gebe ich mir Mühe mit einem kurzen, aber jedenfalls zu langen Aufsatz zu Kosters Hortort. dabei will ich mögliche Mißverständnisse und Scherze vermeiden und alle Gesichtspunkte verständlich beleuchten, die mich beim Verfassen der Kurznachricht vom 20. Juni im Bodenfundforum bewegt haben.
gleich vorweg: es ist zu früh, genau anzugeben, wohin mich meine Suche nach einem historischen Schatz am Oberrhein geführt hat, weil ich die Untersuchung dieser Stelle noch nicht abgeschlossen habe. daher weiß ich selbst noch nicht alles, was ich für eine saubere Fundmeldung brauche. unter anderem hindert selbstverständlich das Schreiben am Suchen, vor allem Anfänger im Internet wie mich, weil immer im Kampf mit der zauberhaften Technik und oft ohnmächtig. zudem drängt diesmal die Ankunft des kleinen Elias Benjamin, geboren am 20. Juni 2011 in Karlsruhe, alles andere in den Hintergrund. vielleicht weißt du aus eigener Erfahrung, wie stolze Eltern und Großeltern so ein Ereignis dann der ganzen Welt mitteilen möchten - so auch ich.
zugleich konnte ich mir vorgestern noch einen anderen Wunsch erfüllen. nachdem ich hier im Bodenfundforum mehrfach traurige Nachrichten, den Tod von Reinhold Ostler und Horst Mies, benutzt habe um andere Gedanken und Fakten mitzuteilen, die nicht hundertprozentig dazu passten, war mir der freudige Anlass sehr willkommen. zumal ich auf die Ortung, die ich diesem Baby gewidmet habe, ein bißchen stolz bin. ich habe also zwei Bericht miteinander verknüpft, die ich beide gern mitteilen wollte und die sonst wenig miteinander zu tun haben. die Gemeinsamkeit entstand mit dem Datum 21. Juni.
die Geburt am Vortag ist hier vielleicht an sich gar nicht erwähnenswert - ich sehe das anders -, darum lenkte ich die Aufmerksamkeit auf die Tatsache, dass die erste Morgensonne am 21. Juni, bekanntlich der längste Tag des Jahrs, jahrtausendelang an vielen Orten weitreichende Orientierung in Zeit und Raum bot, gerade als die noch fehlte. um nicht unrealistischer zu erscheinen als ich bin, möchte ich nicht spekulieren, was für Folgen das gegenwärtig noch für uns haben könnte. jedenfalls sind alte Kirchen vorzugsweise an Orte gebaut, die über dies heidnische System geordnet waren - sagen wir: aufgereiht. dasselbe trifft für viele Siedlungen zu und möglicherweise sogar auf einige Schätze. die Wahl des Nibelungen(h)orts in Rheinbach-Loch zum Beispiel soll ja mit dem Wörtchen "sanct" erklärt werden, das dann nicht etwa versenkt heißt wie in den Übersetzungen, sondern heilig wie in St. Nimmerlein. erlaube mir doch einmal einen kleinen Scherz, mit dem ich mich über niemand lustig machen möchte außer vielleicht über mich selbst und die Grillen der deutschen Sprache, die mich oft auf Um- und Abwege führt. ich mag das, es ist produktiv. diese "sanct"-Theorie erwähne ich, weil sie in meiner Kurznachricht eingangs eine Rolle spielt.
eine der Schwächen dieser Theorie "die Nibelungen zogen nordwärts", die den Hort bei Rheinbach-Loch oder bei Soest verortet, sehe ich im Fehlen eines Doms oder Heiligtums, vor dessen Pforte sich in der deutschen Literatur Kriemhild und Brunhild streiten, welche von beiden den Vortritt hat. das ist nicht unwichtig, weil die Eifersucht nach vielen Bemerkungen im sogenannten Minnelied die ganze Tragödie verursacht hat. Beispiele von der ersten Strophe meiner Ausgabe bis zur vorletzten (Nummer 2378) wo es heißt "wie stets die Liebe schließlich zu Leide führt." So ein Quatsch! Männer habe sogar gemeint, solche lebensfeindlichen Tendenzen ließen die Handschrift einer Frau als Verfasserin des Lieds annehmen, Kriemhild selbst zum Beispiel. hier kommen wir auf das aufschlußreiche Gebiet des jeweils zeittypischen Verständnisses, dem wir selbstverständlich auch ausgeliefert sind. erkenne dich selbst.
jedenfalls war der Ort dieses Streits ein Zentrum der Herrschaft im Reich, ein Hof. die Wörter Reich und Hof haben hier jeweils eine doppelte Bedeutung, die uns hilft, uns die frühmittelalterlichen Verhältnisse vorzustellen. anders das Wort Frauen. "vrouwen" hießen damals nur die toangebenden Damen. um deutlich zu machen, dass der Streit vor der Pforte hohe Politik war, habe ich das Wort "vrouwen" gewählt und kursiv hervorgehoben. indem ich nicht schrieb "repräsentativer Ort des zentralen Konflikts", sondern etwas salopp "Streitpunkt", peilte ich zugleich den Stand der archäologischen Forschung an. die hat nämlich einen großen Schritt vorwärts getan, was Bruchsal betrifft.
die letzte Nummer von "Archäologische Nachrichten aus Baden" unterstützt die umstrittene Vermutung, dass sich in Bruchsal schon früh ein Königssaal befand. Saal heißt ein großer und repräsentativer Raum für die Herrschaft samt Nebengebäuden für die Lebensführung, auch religiös. der Königshof in Bruchsal, der für das 8./9. Jahrhundert nachgewiesen ist, könnte dank neuer Bodenfunde beim Bau eines Einkaufszentrums (englisch: mall) neben der Marienkirche um etwa 200 Jahre zurückdatiert werden. "wenn das so weitergeht", schrieb ich, weil der Durchzug der Herrschaften mit den überlieferten Namen Kriemhild, Gunther, Gernot, Giselher auf der Wanderung von Bornholm südwärts nach Burgund (daher der spätere Name Burgunden) 200 Jahre früher zwischen 407 und 437 gewesen sein soll. die namensgleichen Geschwister, die nordwärts gezogen sind, lebten etwa 100 Jahre später und es gibt keine Andeutung, dass sie einen Reichsschatz am oder im Rhein zurückließen. selbstverständlich hatte so ein Reich mindestens einen Schatz. Kriemhild wird mehrere geerbt haben, die Hagen haben konnte. das Volk, das bei Worms südwärts über den Rhein ging, hatte ebenfalls viel zu verlieren.
also jetzt doch Worms? ja, insofern Worms bald nach dem fraglichen Übergang Herrschaftszentrum wurde und lange Jahrhunderte so bedeutend geblieben ist, dass wohl alle dachten, dort muss es passiert sein. so wie im 13. Jahrhundert offenbar alle glaubten, der sagenhafte Schatz müsse im Binger Loch liegen. solche Irrtümer wurden von einem zirkulären Verständnis der Geschichte gefördert: dass sich irgendwie die überlieferten Geschehnisse wiederholen, dass die Helden wieder da sind und herrschen, dass die Orte heilig sind. Worms war so allgegenwärtig wie Bruchsal vergessen war. dabei gab es einen ernstzunehmenden Zeitzeugen, dass Worms ausgerechnet vor 420 zur Zeit der Generation, die später Burgunder genannt wurde, völlig zerstört und untergegangen war.
nun ist bekannt, dass die "Burgunden" die verlassenen Bauten der Römer besetzten und benutzten, während die Alamannen sich erdnäher einrichteten. dort im Kraichgau bei Bruchsal, wo die "Burgunden" aus dem Osten kommend auf den Rhein gestoßen waren, hatten die Römer sich aus Bruchsal-Stetten zurückgezogen. lass doch einfach die "Burgunden" dort statt in Worms für die Zeit einer Generation leben, während die Eingesessenen unter König Hortari vorsichtig zusahen, vielleicht zurückgezogen auf die jahrtausendealte Höhensiedlung des nahen Michaelsbergs. Hortari habe ich erwähnt, weil der Name an mein Erkenntnisinteresse Schatzsuche erinnert und weil ich sagen wollte, dass ich mir eine vorübergehende Koexistenz der traditionell streitenden Nachbarn vorstelle. das "Reich" konnte dort bleiben, während der Heerhaufen noch einmal nach Osten zog, den feindlichen Hunnen entgegen. die Jagd habe ich erwähnt, weil sowohl der Wasgenwald zwischen Rhein und Vogesen nah war, an den Gunther sich gern erinnerte, als auch der "kleine Odenwald" mit der "Sissquelle" bei Odenheim, die dort zu den Beschreibungen des Nibelungenlieds paßt, wenn das Jagdlager etwa bei einem Buckel bei Zeuten war.
wenn du die gerade Linie des ersten Sonnenstrahls am 21. Juni von Bruchsal über Karlsruhe hinaus verlängerst, kommst du 16km weiter (hätte ich schreiben sollen, nicht "später") in Durmersheim wieder zur Wallfahrtskirche Mariä Bickenheim, die mit verschiedenen Schatzgeschichten verknüpft ist. die spektakulärste Geschichte ist die von der Urne aus Rheingold mit dem Herz des badischen Großherzogs, dessen Reste in der Grabkapelle beim Schloß liegen. Numismatiker haben mehrere Schätze beschrieben. auffällige Sakralbauten verraten alte Heiligtümer. die Sage erzählt, dass in das "Loch" eine "Goldkutsche neigerasselt ist".
all dieses Wissen vermittele ich mit großem Vergnügen und nehme an einem regnerischen Nachmittag die Chance wahr, deiner Aufforderung recht ausführlich zu folgen. hoffentlich ermöglicht das qualifizierte Kritik. wenigstens du wirst ja alles lesen, wenn es auch lang geworden ist. da ein Bild mehr sagen kann als tausend Wörter, zeige ich noch die erwähnte Grabkapelle. Elias Benjamin geht es gut. was er wohl eines Tages meinen wird, wenn er dies hier überfliegt? hoffentlich ärgert es ihn nicht, denn Ärger ist unfruchtbar.
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