ZITAT
Mythos eines Sieges
Drei große Ausstellungen erinnern ab Mitte Mai an die "Schlacht im Teutoburger Wald", die im Herbst vor 2000 Jahren stattfand - wo genau, weiß man noch immer nicht. Von Reinhard Wolters
Im Herbst dieses Jahres jährt sich zum 2000. Mal die sogenannte "Schlacht im Teutoburger Wald". In ihr vernichteten germanische Kämpfer unter Führung des Cheruskers Arminius drei römische Legionen, insgesamt wohl über 18 000 Mann, die unter dem Kommando des Publius Quinctilius Varus standen. Drei große Ausstellungen in Detmold, Haltern und Kalkriese werden im Sommer an das Ereignis erinnern.
Besondere Bedeutung hatte das Ereignis immer für die deutsche Geschichte: Seit dem 15. Jahrhundert wurde der Sieg der Germanen zur deutschen Identitätsstiftung genutzt. Die Humanisten stellten ihre Gegenwart in eine anscheinend ungebrochene Tradition mit den vor 1500 in diesem Raum lebenden Stämmen. Auf diese Weise legten sie die Anfänge der Deutschen nicht nur in eine frühe, sondern mit dem Sieg über Rom zugleich heroische Vergangenheit zurück.
Seit dieser Zeit entstanden aberhunderte von künstlerischen Bearbeitungen des Stoffes, als Dramen und Romane, in Lyrik und als Opern. Ergänzt wurden sie um bildliche Darstellungen wie im Giebelfeld der Walhalla oder dem Hermannsdenkmal. Gemeinsam mit den Instrumentalisierungen des Geschehens in politischen und konfessionellen Pamphleten wurde eine Vielzahl unterschiedlicher Bilder von der Auseinandersetzung zwischen Varus und Arminius (Hermann) erzeugt, die das historische Ereignis geradezu unter sich begraben haben.
Römische Herrschaft in Germanien
Dabei geben die antiken Texte präzise Details und Hintergründe zum vergangenen Geschehen. Ergänzt werden sie von Spuren der Archäologie. Gerade in den letzten beiden Jahrzehnten sind in Deutschland eine ganze Reihe sensationeller Neuentdeckungen gelungen, die der römischen Besetzung Germaniens Anschaulichkeit geben.
Im Jahr 9 n. Chr. herrschten die Römer bereits rund zwei Jahrzehnte in Germanien. Dort siedelte eine Vielzahl von Stämmen unterschiedlicher Größe, mit eigener
Drei große Ausstellungen erinnern ab Mitte Mai an die "Schlacht im Teutoburger Wald", die im Herbst vor 2000 Jahren stattfand - wo genau, weiß man noch immer nicht. Von Reinhard Wolters
Im Herbst dieses Jahres jährt sich zum 2000. Mal die sogenannte "Schlacht im Teutoburger Wald". In ihr vernichteten germanische Kämpfer unter Führung des Cheruskers Arminius drei römische Legionen, insgesamt wohl über 18 000 Mann, die unter dem Kommando des Publius Quinctilius Varus standen. Drei große Ausstellungen in Detmold, Haltern und Kalkriese werden im Sommer an das Ereignis erinnern.
Besondere Bedeutung hatte das Ereignis immer für die deutsche Geschichte: Seit dem 15. Jahrhundert wurde der Sieg der Germanen zur deutschen Identitätsstiftung genutzt. Die Humanisten stellten ihre Gegenwart in eine anscheinend ungebrochene Tradition mit den vor 1500 in diesem Raum lebenden Stämmen. Auf diese Weise legten sie die Anfänge der Deutschen nicht nur in eine frühe, sondern mit dem Sieg über Rom zugleich heroische Vergangenheit zurück.
Seit dieser Zeit entstanden aberhunderte von künstlerischen Bearbeitungen des Stoffes, als Dramen und Romane, in Lyrik und als Opern. Ergänzt wurden sie um bildliche Darstellungen wie im Giebelfeld der Walhalla oder dem Hermannsdenkmal. Gemeinsam mit den Instrumentalisierungen des Geschehens in politischen und konfessionellen Pamphleten wurde eine Vielzahl unterschiedlicher Bilder von der Auseinandersetzung zwischen Varus und Arminius (Hermann) erzeugt, die das historische Ereignis geradezu unter sich begraben haben.
Römische Herrschaft in Germanien
Dabei geben die antiken Texte präzise Details und Hintergründe zum vergangenen Geschehen. Ergänzt werden sie von Spuren der Archäologie. Gerade in den letzten beiden Jahrzehnten sind in Deutschland eine ganze Reihe sensationeller Neuentdeckungen gelungen, die der römischen Besetzung Germaniens Anschaulichkeit geben.
Im Jahr 9 n. Chr. herrschten die Römer bereits rund zwei Jahrzehnte in Germanien. Dort siedelte eine Vielzahl von Stämmen unterschiedlicher Größe, mit eigener
mehr hier: http://www.morgenweb...0003634217.html