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Schatz im Aasee


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BOBO

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Die Geschichte einer Schatzsuche



Im Jahre 1534 starb Hinrich von Hagen, einer der reichen Bürger Münsters, im Alter von etwa 54 Jahren. Bei seinem gewaltsamen Tod hinterließ er ein riesiges Vermögen, das jedoch bis heute für niemanden zugänglich ist. Dort wo heute der Aasee in Münster als Naherholungsgebiet für die Bevölkerung dient, spielte sich vor rund 500 Jahren eine Tragödie ab.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts lagen Wohlstand und Ruin dicht beieinander. Inflation und Wirtschaftskrisen, Hungersnöte und vor allem Seuchen trafen alle Menschen ohne Rücksicht auf soziale Schranken. In Wien standen die Türken vor den Toren (1529), Rom ward geplündert (1527 sacco di roma), Ritteraufstand (1522-23) und Bauernkrieg (1517) bedrohten die politischen und religiösen Fundamente der mittelalterlichen Welt. Dazu kam eine Wirtschaftskrise die in Nordwesteuropa seit 15 28 wütete, begleitet von Teuerung, Hungersnöten und der Pest, die 1529/30 in Münster grassierte. Dieser Unsicherheit des Lebens entsprach ein gesteigertes Heilsbedürfnis. Durch Stiftungen, Wallfahrten und Ablässe suchte der gläubige Bürger sich des göttlichen Heils zu versichern.

Trotz dieser Widrigkeiten des Lebens erlebte Münster im Spätmittelalter eine kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit. Bürger wie der Kaufmann Hinrich von Hagen brachten es zu ansehnlichen Besitztum und Vermögen. Mit seiner Frau Henriette und seinen beiden Söhnen Gerrit und Harm lebten sie in einem Haus in der Ludgeristrasse in Wohlstand und Gottesfurcht.

Die Furcht vor dem Weltende aktualisierte sich im dritten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts. Schon längere Zeit schwelte in Münster ein Konflikt zwischen der Bürgerschaft und dem privilegierten Klerus um Steuerfreiheit und um die wirtschaftlichen Aktivitäten der Klöster. Dieser Konflikt war es unter anderem, der es möglich machte, das eine kleine Gruppe von religiösen Fanatikern in Münster Fuß fassen konnten. Wenn auch viele mit der täuferischen Sekte nichts zu schaffen haben wollten, entschied sich eine Mehrheit des Rates unter Führung der Gilden gegen Eingriffe des Bischofs für die Behauptung der Stadtfreiheit und Tolerierung der Täufer - und damit für den Krieg.

Am 23. Februar 1534 errang die „Freiheitspartei" der Wiedertäufer die Ratsmehrheit. Zeitgleich leitete der Bischof die Belagerung der Stadt ein. Nur 4 Tage nach der Ratswahl wurden alle Ungläubigen aus der Stadt gejagt, die den Empfang der Glaubenstaufe verweigerten. Unter Ihnen zahlreiche wohlhabende Bürger Münsters.

Der Aufruf Jan Matthys „alles Gold und Silber" bei den Täufern abzugeben, da ein guter Christ kein weltliches Gut besitzen dürfe, verschärfte die Lage zusätzlich. Die verbliebenen angesprochenen Bürger folgten dem Aufruf, sei es aus Überzeugung oder Furcht um das eigene Leben, oder versuchten ihren Besitz zu verstecken, bis der Bischof der Täuferschaft ein Ende bereiten würde.

Hinrich von Hagen gehörte zu den Menschen, die an den Bischof glaubten, standen seine Truppen doch schon in der Nähe vor den Toren der Stadt. Bei Nacht und Nebel schaffte er all sein Gold und Silber, in eigens dafür hergerichteten Tonkrügen, vor die Stadtmauern. Am Flussufer der Aa in der Nähe des Äegiditores fand er eine Stelle, wo er die Krüge in der Erde vergrub.


Zeichnung Hinrich von Hagens von Hetrop 1530


Ausschnitt der Belagerung Münsters durch den Bischoff Franz von Waldeck 1534.

Quelle:http://cupere.de/hinrich_1.htm



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jörg63

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