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Suche nach dem Goldsee


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BOBO

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Suche nach dem Goldsee

von Reinhard Hauke

Goldrausch in Kalifornien um 1850. Auch Richard Stoddard, ein junger Lehrer und Journalist aus Philadelphia, versucht hier sein Glück zu machen. Im Frühjahr 1849 begibt er sich auf den Weg nach Westen und schließt sich zusammen mit einem Gefährten einem Treck an, mit dem er die Prärie durchquert. Am Humboldt-River in Nevada nehmen sie den neuen Godfrey-Yarborough-Pass über die Berge.


Das "Death Valley" in der Sierra Nevada


n der Nähe des heutigen Eagle Lake werden die Vorräte langsam knapp. Da es genügend Wild in der Gegend gibt, verlassen Stoddard und sein Begleiter das Lager, um auf die Jagd zu gehen. Wenig später gelingt es ihnen, zwei Rehe zu erlegen. Mit reicher Beute auf den Schultern beschließen sie nun, zum Lager des Trecks zurückzukehren. Doch die beiden Abenteurer verlaufen sich und finden den Weg nicht mehr zurück.

Verloren in der Wildnis

Es folgt ein tagelanger Irrmarsch durch Berge und Täler, doch sie gehen immer wieder im Kreise. Die Nächte werden allmählich kälter, und eines Morgens sind Gras, Gestrüpp und Bäume mit Raureif bedeckt. Dann fällt der erste Schnee. Ihre Situation ist trostlos; die Lebensmittelvorräte sind aufgebraucht, und die Munition geht auch zur Neige. Schließlich gelangen sie an die Quelle eines Baches, dem sie abwärts folgen. Am Ufer finden sie Beeren und Wurzeln – ein Notverzehr, der sie am Leben hält.


Gold Nuggets (Münze zum Größenvergleich)


Nach drei Tagen endlich erreichen sie in einem von Kiefern bedeckten Tal einen kleinen, türkisfarbenen Bergsee, der einen Durchmesser von etwa einer Meile hat und von hohen Felsen umgeben ist. An den Ufern ragen umgestürzte Baumriesen aus dem Wasser. Büsche von Brombeeren und Farnkraut bilden ein undurchdringliches Dickicht, gleichzeitig aber auch einen guten Schutz gegen Wildtiere. Und so beschließen die müde gewordenen Männer hier zu übernachten.

Ein See voller Gold

Als sie am nächsten Morgen am Ufer des Sees niederknien, um sich ein wenig frisch zu machen, sehen sie im Wasser gelbe Steine schimmern. Es sind Goldklumpen, die fast den gesamten Grund des Sees bedecken! Hastig stopfen die beiden Wanderer die Nuggets in ihre Taschen und Rucksäcke und setzen ihren Marsch trotz starken Schneefalls flussabwärts fort – freilich nicht, ohne sich die Lage des Sees und die Landschaftsmerkmale rundum genau einzuprägen.

Am nächsten Tag klart das Wetter auf, und die beiden Abenteurer folgen voller Zuversicht den Windungen des Flusses durch das wilde Bergland. Da werden sie plötzlich von Indianern überfallen. Ein Pfeil trifft Stoddards Gefährten tödlich; er selbst kann sich im letzten Moment in eine Felsspalte retten.

Doch Stoddard hat sich am Fuß verletzt; er bleibt bis zum Anbruch des nächsten Tages in seinem Versteck. Dann zieht er humpelnd weiter. Das verwundete Bein entzündet sich; Stoddard bekommt Fieber und ist nach einigen Tagen dem Delirium nahe. Sein Körper schwächelt und er vermag bald auch den schweren Rucksack mit den Goldklumpen nicht länger hinter sich herzuschleifen. Inmitten von Felsen entdeckt er ein Loch, wo er seine kostbare Last versteckt.

Rettung mit letzter Kraft

Am nächsten Tag robbt sich Stoddard nur mehr mit größter Anstrengung voran und muss auch die Taschen von den schweren Nuggets leeren, von denen er nur einige zurückbehält. Als er schon jede Hoffnung aufgegeben hat, hört er eines Nachts in der Ferne Hundebellen. Am Morgen sieht er dann im Tal die Rauchschwaden des kleinen Ortes Downieville aufsteigen.

Mit letzter Kraft schleppt sich Stoddard in den Saloon der Stadt. Seine durchnässte, abgetragene Kleidung ist schneebedeckt, sein Gesicht vor Hunger und Müdigkeit ausgezehrt. Er wankt zur Bar, legt ein Goldnugget auf den Tresen und bestellt etwas zu essen und zu trinken. Nachdem er sich gestärkt und aufgewärmt hat, beginnt er seine Geschichte zu erzählen. Die Männer im Saloon blicken ihn skeptisch an. Viele von ihnen hören eine derartige Story nicht zum erstenmal. Erst als Stoddard eine Handvoll Nuggets auf den Tisch wirft und ihnen seine Wunden zeigt, werden sie neugierig und fragen ihn aus.

Noch in derselben Nacht spricht sich die Nachricht vom Goldsee wie ein Lauffeuer herum und ruft viele andere Abenteurer auf den Plan. Doch auch Stoddard beschließt, sich erneut auf die Suche nach dem See zu begeben. In Nevada City findet er sich mit zehn Männern zusammen, welche die Expedition auf ihre Kosten vorbereiten. Gemeinsam wollen sie ein Syndikat zur Ausbeutung des Sees gründen, sobald sie ihn wiedergefunden und an seinen Ufern ihren Claim abgesteckt haben werden.

Ein neuer Versuch

Die Expedition startet im Mai 1850. In den Sierras ist es zu dieser Jahreszeit noch empfindlich kalt, und in den Abendstunden weht ein eisiger Wind. Am Morgen ist die Landschaft von Raureif bedeckt. Der Marsch führt die Truppe über die nördliche Sierra, die Gabelung des Yuba-River, die Täler Meadow und Buttle, vorbei am Lake Almanor.

Dann, etwa vier Wochen nach dem Verlassen von Nevada City, erreichen Stoddard und seine Leute – die langen Kolonnen der anderen Goldschürfer sind ihnen immer auf den Fersen – ein einsames Tal am Fuße von Lassen Peak, der in dieser Region höchsten Erhebung der Sierra. Hier verweilen die Männer einige Tage, während Stoddard einen Berggipfel nach dem anderen erklimmt, um eine markante Landschaftsform zu finden, die ihn auf die richtige Spur bringt.

Last Chance Valley

Doch nach ein paar Tagen muss Stoddard eingestehen, dass er den Weg verfehlt und die Orientierung verloren hat. Die aufgebrachten Männer wollen ihn sofort lynchen; sie verdächtigen ihn, dass er sie bewusst in die Irre geführt habe, um das Gold für sich allein behalten zu können. Doch Stoddard gelingt es, die Mannschaft zu beruhigen. Er erzwingt ein Ultimatum von 24 Stunden, um den Schatz zu finden, ansonsten war damit zu rechnen, dass er den übernächsten Tag nicht mehr erleben wird.

Selbstverständlich ist ihm klar, dass die Frist zu kurz ist, um in dieser Wildnis einen kleinen See wiederzufinden. Also bleibt ihm nur die Flucht. Er wartet, bis die Nacht hereinbricht und kann – an dem Wachposten vorbei – unbemerkt aus dem Lager verschwinden.

Niemand hat ihn seither wiedergesehen. Das Tal, aus dem er vor der erbosten Crew entfloh, heißt noch heute "Last Chance Valley" – das Tal der letzten Chance. Und sollte Richard Stoddard die Wahrheit gesagt haben, so liegt irgendwo in der Nähe des Tales der Goldsee, der bis heute nicht wiederentdeckt werden konnte.

Quelle: http://www.freenet.d...uche/index.html





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