In Rheinland-Pfalz sind nach Einschätzung des Landesarchäologen Gerd Rupprecht immer mehr Raubgräber unterwegs. "Das ist ein gerade wieder wachsendes Problem", sagte Rupprecht in einem Gespräch mit der Deutschen Presseagentur in Mainz.
Er vermutete, dass es in dem Bundesland jährlich rund einige hundert illegale Grabungen gibt. Allerdings werde selten Anzeige erstattet, da wenig Chancen bestehen, die Täter zu fassen. Sie vernichteten für immer wertvolle geschichtliche Zeugnisse. "Wenn sie die Geschichte aus dem Boden rausgeklaubt haben, ist sie weg", sagte der Archäologe.
Die Täter verständigten sich oft über Internetforen. "Man kann dort das Wissen um Fundstellen kaufen", sagte Rupprecht. Manche lebten von den Funden, die sie sich illegal beschafften und im Internet verkauften. Anderen gehe es darum, ihre "Entdeckerfreude" zu stillen. "Das ist fast schon ein Sport geworden", meinte der Archäologe. Mit Geschichtsforschung habe das nichts mehr zu tun. "Das ist Diebstahl an unser aller Eigentum." Laut Gesetz gehören Funde von besonderem wissenschaftlichen Wert dem Land Rheinland-Pfalz.
Das Problem gebe es auf dem Land, vor allem in Wäldern, wo sich die Täter ungestört fühlten. Ziel von Raubgrabungen sind laut Rupprecht unter anderem Hügelgräber im Kreis Bad Kreuznach und keltische Höhensiedlungen auf dem Donnersberg gewesen. Die Archäologen versuchten teilweise, ihre laufenden Grabungen selbst zu bewachen. "Ich habe selbst schon unterm Bagger geschlafen", sagte Rupprecht. Manchmal würden auch Wachdienste engagiert. Aber sie kosteten Geld, das eigentlich in die Grabung fließen sollte.
Das Landeskriminalamt in Mainz registrierte nach eigenen Angaben für das vergangene und das laufende Jahr keine Anzeigen wegen Raubgrabungen. "Anzeigen gegen unbekannt werden nach einigen Monaten eingestellt", erklärte Rupprecht. Er setzt vor allem auf eine Aufklärung der Bevölkerung. "Es gibt den einen oder anderen, der früher mal auf der anderen Seite stand und zu uns gekommen ist und sagte: Ich mache bei euch mit." Hobbyarchäologen könnten ehrenamtlich bei den professionellen Geschichtsforschern mitarbeiten.
Nach dem Landesgesetz zum Schutz und zur Pflege von Kulturdenkmälern gibt es in Rheinland-Pfalz ein "Schatzregal". Demnach sind Funde bei besonderem wissenschaftlichen Wert Eigentum des Landes. Zudem können besonders geschichtsträchtige Gebiete als Grabungsschutzgebiete ausgewiesen werden. Dortige Funde gehören laut Rupprecht per se dem Land. Wer illegal auf die Suche geht, begehe mindestens eine Ordnungswidrigkeit, die mit Geldbußen geahndet wird, und im schwerwiegenderen Fall eine Straftat.
Quelle: http://www.wiesbaden...ikel_id=2956173
Er vermutete, dass es in dem Bundesland jährlich rund einige hundert illegale Grabungen gibt. Allerdings werde selten Anzeige erstattet, da wenig Chancen bestehen, die Täter zu fassen. Sie vernichteten für immer wertvolle geschichtliche Zeugnisse. "Wenn sie die Geschichte aus dem Boden rausgeklaubt haben, ist sie weg", sagte der Archäologe.
Die Täter verständigten sich oft über Internetforen. "Man kann dort das Wissen um Fundstellen kaufen", sagte Rupprecht. Manche lebten von den Funden, die sie sich illegal beschafften und im Internet verkauften. Anderen gehe es darum, ihre "Entdeckerfreude" zu stillen. "Das ist fast schon ein Sport geworden", meinte der Archäologe. Mit Geschichtsforschung habe das nichts mehr zu tun. "Das ist Diebstahl an unser aller Eigentum." Laut Gesetz gehören Funde von besonderem wissenschaftlichen Wert dem Land Rheinland-Pfalz.
Das Problem gebe es auf dem Land, vor allem in Wäldern, wo sich die Täter ungestört fühlten. Ziel von Raubgrabungen sind laut Rupprecht unter anderem Hügelgräber im Kreis Bad Kreuznach und keltische Höhensiedlungen auf dem Donnersberg gewesen. Die Archäologen versuchten teilweise, ihre laufenden Grabungen selbst zu bewachen. "Ich habe selbst schon unterm Bagger geschlafen", sagte Rupprecht. Manchmal würden auch Wachdienste engagiert. Aber sie kosteten Geld, das eigentlich in die Grabung fließen sollte.
Das Landeskriminalamt in Mainz registrierte nach eigenen Angaben für das vergangene und das laufende Jahr keine Anzeigen wegen Raubgrabungen. "Anzeigen gegen unbekannt werden nach einigen Monaten eingestellt", erklärte Rupprecht. Er setzt vor allem auf eine Aufklärung der Bevölkerung. "Es gibt den einen oder anderen, der früher mal auf der anderen Seite stand und zu uns gekommen ist und sagte: Ich mache bei euch mit." Hobbyarchäologen könnten ehrenamtlich bei den professionellen Geschichtsforschern mitarbeiten.
Nach dem Landesgesetz zum Schutz und zur Pflege von Kulturdenkmälern gibt es in Rheinland-Pfalz ein "Schatzregal". Demnach sind Funde bei besonderem wissenschaftlichen Wert Eigentum des Landes. Zudem können besonders geschichtsträchtige Gebiete als Grabungsschutzgebiete ausgewiesen werden. Dortige Funde gehören laut Rupprecht per se dem Land. Wer illegal auf die Suche geht, begehe mindestens eine Ordnungswidrigkeit, die mit Geldbußen geahndet wird, und im schwerwiegenderen Fall eine Straftat.
Quelle: http://www.wiesbaden...ikel_id=2956173