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Orlener Münzschatz zweimal entdeckt


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2 Antworten in diesem Thema

  #1
Barbarossa-Junior

Barbarossa-Junior

    Der der nie Zeit hat

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Hallo

Orlener Münzschatz zweimal entdeckt

Silberpfennige aus der Zeit um 1056 bis 1084 / Hinweise auf eine frühe Besiedlung

Eine Handvoll Erde, zusammengebacken zu einem Klumpen - eigentlich nicht des Hinsehens wert für eine Orlener Familie, die auf ihrem Grundstück mit Spaten und Schaufel im Garten hantierte. Als der Erdklumpen aber beiseite geworfen wurde, glitzerten plötzlich Metallsplitter. Die Eigentümer des Grundstücks hatten einen kleinen Münzschatz entdeckt.

Siebzehn Jahre ist das schon her, berichtet Rudolf P. Wuschek, der 2. Vorsitzende des Historischen Vereins Hünstetten (HVH). Die Finder hatten damals, im Jahre 1990, kein großes Aufheben von den paar Münzen und Bruchstücken gemacht, die sie der Römerzeit zuordneten, und so gerieten die sieben Silberstückchen bald in Vergessenheit. Es bedurfte eines erneuten Zufalls, dass sie fast 15 Jahre später ein zweites Mal "entdeckt" wurden. Rudolf Wuschek hatte bei einem Besuch in der Görsrother Schule über die Ortsgeschichte der Gemeinde Hünstetten erzählt und dabei auch den Limbacher Münzschatz erwähnt, der im April 1745 bei Arbeiten in der Kirche entdeckt worden war. Nach dem Vortrag kam die Mutter eines Kindes auf ihn zu und berichtete, dass auch sie vor Jahren Münzen gefunden hätten.

Als Wuschek kurze Zeit später die Münzen das erste Mal in der Hand hielt, wusste er sofort: "Das sind keine römischen Münzen, sondern viel interessantere Fundstücke aus dem frühen Mittelalter." Wuschek sorgte mit Einverständnis der Familie, die ihren Namen und Adresse nicht genannt wissen möchte, für die Übergabe der sieben erhaltenen Stücke ans hessische Landesamt für geschichtliche Landeskunde in Marburg, wo der numismatische Sachverständige Prof. Klüßendorf eine genaue Analyse anstellte.

Der neueste Band der "Fundberichte aus Hessen", herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Archäologie und Paläontologie, bestätigte Wuschek die Herkunft der Münzen aus der Zeit um 1056 bis 1084. "Es handelt sich um mittelalterliche, zweiseitig geprägte silberne Pfennige aus den Münzstätten Mainz und Worms". Sie tragen die Titel von Heinrich IV. (1056 - 1106, Kaiser seit 1084) und Heinrich III. (1039-1056, Kaiser 1046). Die Qualität der wenige Gramm leichten Silberstücke hat über die Jahrhunderte hinweg ziemlich gelitten, dennoch haben sie für Sammler einen gewissen Wert. "Man kann keine genaue Prognose wagen", so Wuschek zur Frage nach dem aktuellen Marktpreis dieser mittelalterlichen Pfennige. In erster Linie seien der Seltenheitswert und der Erhaltungszustand von ausschlaggebender Bedeutung. Wuschek: "Bei diesen Stücken geht man wohl nicht fehl, sie zwischen 80 bis 250 Euro pro Exemplar zu taxieren." 1Was den Hünstetter Heimatforscher fast noch mehr elektrisierte als der Münzfund selbst, war ein Hinweis der Gartenbesitzerin auf eine Auffälligkeit des Bodens: Zum Beispiel bei Schneefall und anschließendem Tauwetter zeigte die Grasfläche eine Verfärbung. Wuschek: "Es zeigten sich verschiedene Verfärbungsringe und gerade verlaufende Linien, die auf frühere Siedlungsreste schließen lassen."

Für den 2. Vorsitzenden des Historischen Vereins Hünstetten bedeuten der Fund und die Hinweise auf Siedlungen, dass die Orlener Ortsgeschichte möglicherweise umgeschrieben werden müsste. "Die früheste urkundliche Erwähnung Orlens erfolgt am 29. November 1339, in der ein `Dyle von Orla` als Pächter eines Ackerstücks erwähnt wird", verweist Wuschek auf die betreffende Urkunde im hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden. "Umso interessanter ist dieser Fund daher, weil die Schlussmünze, das heißt die jüngste Münze, aus dem Jahre 1084 stammt und man sicherlich von einer über 250 Jahre älteren Besiedlung Orlens sprechen kann."

Quelle: http://www.main-rhei...ikel_id=2790743

Gruß Barbarossa-Junior

Bearbeitet von Barbarossa-Junior, 18.04.2007 - 16:18.



  #2
HerrLehmann

HerrLehmann

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Ahhhhhhh, Hiiiillfffeeeeee ..... die können doch nicht davon ausgehen das die Leute damals zufällig alle Münzen aus dem Hort rauslesen konnten. Wieso schicken die dort keinen mit `ner Sonde hin um den Garten nochmal abzusuchen. 23.gif


  #3
Guest_Wallenstein_*

Guest_Wallenstein_*
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Orlen und Limbach liegt nur ein paar Kilometer von mir entfernt. Oberhalb von Orlen gibt es ein römisches Kastell (Zugmantel). Oberhalb von Limbach gibt es die sog. Hühnerkirche. Alles in allem eine sehr interessante Gegend.



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