Chronik des Dreißigjährigen Krieges
1618
Ferdinand II. verletzt den Majestätsbrief Rudolfs II. für Böhmen und löst damit Unruhen in Böhmen aus. Diese offene Empörung der böhmischen Stände führt zum Prager Fenstersturz, bei dem zwei kaiserliche Statthalter aus einem Fenster des Schlosses in Prag (Hradschin) gestürzt werden.
Die böhmischen Stände finden Unterstützung bei Siebenbürgen, Savoyen, der Union und einem Teil der österreichischen Landstände. Dagegen sucht König Ferdinand II. Hilfe bei Herzog Maximilian von Bayern, dem Führer der Liga, und Spanien, das 1622 in den deutschen Krieg eingreift.
1618-1623
Böhmisch-Pfälzischer Krieg: In der Schlacht am Weißen Berg (1620) besiegen Truppen der Liga den "Winterkönig" Friedrich von der Pfalz. Die Union wird aufgelöst und in Böhmen die Gegenreformation gewaltsam durchgeführt. Die Spanier und die Ligisten besetzen die Pfalz. Der bayerische Feldherr Johann Tserclaes Graf von Tilly marschiert in Westfalen ein.
1619-1637
Der von den Böhmen 1617 gestürzte König Ferdinand II. wird zum Kaiser gewählt. Böhmen erkennt seine Wahl nicht an und wählt Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz zum protestantischen Gegenkönig.
1623
Die pfälzische Kurwürde fällt an Herzog Maximilian von Bayern.
1623-1644
Papst Urban VIII.; er steht im Dreißigjährigen Krieg auf der Seite Frankreichs gegen Kaiser und Spanien.
1623-1630
Dänischer Krieg: Christian IV., König von Dänemark und Herzog von Holstein, führt die Protestanten an.
1625
Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein rekrutiert ein eigenes Söldnerheer und erhält den Oberbefehl über alle kaiserliche Truppen. Außerdem wird Wallenstein vom Kaiser zum Herzog von Friedland erhoben.
1626
Wallenstein siegt über Ernst von Mansfeld bei Dessau. Tilly besiegt Christian IV. bei Lutter am Barenberg.
Gustav Adolf von Schweden landet in Pillau und kann große Teile Preußens erobern.
1627
Die kaiserlichen Feldherren Wallenstein und Tilly erobern nahezu ganz Norddeutschland (Genaue Schlachtdaten???) und gelangen bis zum Belt.
1628
Wallenstein, der mit dem Herzogtum Mecklenburg belehnt wird, belagert ohne Erfolg Stalsund, das von Schweden unterstützt wird.
1629
Im Frieden von Lübeck muss Christian IV. von Dänemark aus dem protestantischen Bündnis ausscheiden. Er erhält die von den Kaiserlichen besetzten Gebiete zurück und verzichtet dafür auf jegliche weitere Einmischung in die politischen und religiösen Streitigkeiten des Reiches.
Das Restitutionsedikt von Kaiser Ferdinand II. bestimmt die Rückgabe der geistlichen Güter, die seit dem Passauer Vertrag von den Protestanten eingezogen worden waren.
1630
Beim Kurfürstentag zu Regensburg wird Wallenstein aufgrund der Vorgaben von Maximilian von Bayern abgesetzt.
1630-1635
Schwedischer Krieg: König Gustav II. Adolf von Schweden greift auf protestantischer Seite in den deutschen Krieg ein, da er die schwedische Machtstellung im Ostseeraum durch den Kaiser und dessen Pläne einer Ostseeherrschaft gefährdet sieht. Er bildet unter seinem Oberbefehl einen Bund aus den protestantischen Ländern. Unterstützt von Frankreich und den Niederlanden landet er auf Usedom, erobert Pommern, bewerkstelligt den Anschluss Brandenburgs und Sachsens und marschiert bis nach Bayern.
1631
Tilly, der Magdeburg erobert hat, wird von Gustav Adolf in der Schlacht bei Breitenfeld geschlagen. Schwedische Truppen ziehen durch Sachsen und Thüringen bis nach Mainz.
1632
Tilly, der von den Schweden besiegt wird, fällt in der Schlacht bei Rain am Lech. München und Nürnberg werden ohne Kampf besetzt.
Wallenstein, der erneut als kaiserlicher Oberfeldherr berufen wird, vertreibt die Sachsen aus Böhmen, stoppt den Vorstoß der Schweden nach Wien und zerschlägt ihr Lager bei Nürnberg.
In der Schlacht bei Lützen siegen die Schweden zwar unter der Führung Bernhards von Weimar, jedoch fällt ihr König Gustav Adolf. Seine Tochter Christine wird Königin von Schweden (1632-1654). Die schwedische Politik und die politische Führung der Protestanten übernimmt aber der schwedische Reichskanzler Axel Oxenstierna.
1633
Die süddeutschen Protestanten verständigen sich mit Schweden und Frankreich.
1634
Der Kaiser, der Wallenstein schon abgesetzt hat, lässt ihn in Eger auch ermorden. Die Schweden erleiden in der Schlacht bei Nördlingen gegen die Kaiserlichen eine Niederlage.
1635
Im Frieden zu Prag verzichtet der Kaiser auf die Durchführung des Restitutionsedikts.
Frankreich greift in den deutschen Krieg ein. Es verbündet sich mit dem schwedischen Kanzler Oxenstierna gegen Habsburg und somit gegen Spanien und den Kaiser.
1636
Die Schweden siegen in der Schlacht bei Wittstock.
1637-1657
In der Regierungszeit des Kaisers Ferdinand III. nimmt die allgemeine Friedensbereitschaft zu.
1638
Im französischen Auftrag erobert Bernhard von Weimar das Elsass und Breisach.
Schwedische Truppen überfallen Böhmen.
1641
Brandenburg und Schweden schließen einen Waffenstillstandsvertrag.
1643
Der bayerische General Mercy stoppt den französischen Vormarsch in Süddeutschland durch die Schlacht bei Tuttlingen.
1643-1645
Dänemark tritt in den Krieg gegen Schweden ein, wird jedoch 1645 niedergerungen. Im Frieden von Brömsebro muss Dänemark die norwegischen Provinzen Jämtland und Härjedalen sowie die Inseln Gotland und Ösel an Schweden abtreten.
1644
Französische Truppen unter Marschall Turenne und Prinz Condé fallen wiederum in Süddeutschland ein.
In Osnabrück beginnen Friedensverhandlungen mit Schweden, in Münster auch mit Frankreich.
1645
Die Schweden unter Torstenson siegen bei Jankau über die Kaiserlichen. Ebenso erringen die Franzosen unter Turenne den Sieg bei Alerheim.
In diesem kurzen Abriß sind einige Schlachtorte aufgezählt, allerdings wie üblich nur die der "großen historisch bedeutsamen" Gefechte. Vieleicht besitzt ja jemand detailliertere Literatur, in der Orte kleinerer Scharmützel bekannt sind. Meist ist dort, weil eben unbekannt, die Ausbeute wesentlich größer.
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Chronik des Dreißigjährigen Krieges
Begonnen von BOBO, 04.11.2004 - 04:40#
Geschrieben 04.11.2004 - 04:40