14 Antworten in diesem Thema

[HB-Hugo]

Moin!

 

Habe vorgestern in einer Baustelle ein Keramikobjekt gefunden, das ich zunächst nicht identifizieren konnte. Mir fiel dann eine potentielle Funktion ein, aber auch nur, weil jemand mir sowas mal geschildert hatte. Gesehen hatte ich so ein Ding vorher nie.

 

Könnte mir vorstellen, daß es sich zum Mitgrübeln eignet, falls jemand Lust darauf hat, deswegen lasse ich die Lösung erstmal offen.

Die Bezeichnung für dieses Teil taucht im gesamten Forum exakt ein Mal auf, mindestens einer weiß also, worum es sich handelt. Wenn diejenigen, die es sofort erkennen, sich etwas zurückhalten, haben alle anderen länger etwas davon. Oder ist das für die meisten ohnehin keine Herausforderung? Kann ich nicht einschätzen.

 

Die Kantenlänge der dreieckigen Grundfläche beträgt ca. 1,5 cm.

 

Gruß,

Hugo

 

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[sarkany]

Keinee Ahnung, vielleich ein Henkel von meiner Kaffetasse ?

[basti]

tippe auf irgendein Zahn....schön bearbeitet allerdings!

[basti]

sorry Oben überlesen, dass es wohl Keramik ist!

[kopfkult]

hat es was mit der herstellung(vlt zum glätten od.verstreichen??) von keramikpüppchen des 19-20 jhd zu tun?

ich hab paar so nummerierte puppenfragmente rumliegen.

[Dagda]

... könnte auch ein sogenannter Segekegel sein, zur Bestimmung der Brenn-Temperetatur?

 

http://www.marienfel.../segerkegel.htm

[kopfkult]

glückwunsch michael

[Dagda]

... na ja, Du kennst ja das Sprichwort von dem Huhn, das so schlecht gesehen hat und trotzdem gerne mal ein Korn getrunken hat.

 

[HB-Hugo]

Treffer und versenkt! Es ist ein Segerkegel: http://de.wikipedia....wiki/Segerkegel

Und der einzige, der diesen Begriff jemals im Forum benutzt hat, ist Dagda.

 

Benannt nach dem Erfinder, Hermann August Seger: http://de.wikipedia....nn_August_Seger

 

Daß der Hersteller KPM war (Königliche Porzellan-Manufaktur) verrät uns das Zepter: http://de.wikipedia.org/wiki/Königliche_Porzellan-Manufaktur_Berlin

 

Segerkegel dienten als Temperaturindikator bei Brennvorgängen. Es gab (und gibt!) unterschiedliche Varianten mit jeweils definiertem, temperaturabhängigen Kegelfallpunkt. Der Kegel, dessen Spitze gerade noch den Boden erreicht, zeigt die erzielte Temperatur an. In diesem Fall (6a) lag sie bei 1240 °C. War wohl eine sehr beliebte Ausführung, vor allem für Glasurbrände.

 

In Töpferöfen werden sie heute noch verwendet, die KPM hat allerdings die Produktion 2005 eingestellt.

Dieses Exemplar dürfte jedoch aus industrieller Produktion stammen, was schon lange passé ist, seit Hochtemperatur-Thermometer zur Verfügung stehen. Warum aus industrieller Produktion? Am Fundort lag eine Menge Schutt aus Fliesen und Dreikantleisten herum, und in geringer Entfernung liegt die "Grohner Wandplattenfabrik" (heute mit englischem Namen).

 

Tja, eine harte Nuß scheint das ja nicht gewesen zu sein. Hier ist einfach zu viel Fachkompetenz versammelt.

 

Gruß,

Hugo

[kopfkult]

trotzdem danke für den rätselspass ist im moment eh so ruhig.

[Kellogz]

^{Man da wäre ich nie drauf gekommen (Und nicht nur weil ich noch nie von sowas gehört habe) ...}

 

^{Schon toll wieviel Fachwissen hier vertreten ist.}

 

^{MfG Kellogz}

[Gimi]

Also erstmal Respekt, ich hätte auf Charivari-Wildschweinzahn getippt

 

Grüße, Gimi

[Senator]

Da wäre ich im Leben nie drauf gekommen...

 

Danke, hab ich wieder was dazu gelernt.

[HB-Hugo]

Am Donnerstag hatte ich über Facebook bei der Fliesenfabrik angefragt, bis zu welchem Zeitpunkt man dort Segerkegel verwendet hat.

Nun haben sie geantwortet, und die waren länger in Gebrauch, als ich gedacht hätte: 1982!

 

Gruß,

Hugo

 

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[Coinmaster1]

Hi,

 

trotz alledem finde ich es super so etwas überhaubt mal zu Gesicht bekommen  zu haben.

 

Hätte ich nie u. nimmer gekannt, danke fürs zeigen + Erläutern.

 

Mfg

Coinmaster1