Methoden der modernen Luftbildarchäologie
Nachfolgend einige Grundbegriffe der Luftbildarchäologie, die zum Verständnis der Technik notwendig sind.
Die ersten Luftbilder wurden 1906 mit einem Drachen über San Francisco nach dem grossen Erdbeben gemacht. Hatten also keinen archäologischen Hintergrund.
Erst nach dem ersten Weltkrieg, haben dann englische und französische Flieger Bodenverfärbungen entdeckt und diese aus dem Flugzeug fotografiert.
In unserem Gebiet ist besonders Dr. Irwin Scollar zu nennen, der auch das Luftbild von Vennikel bei einer systematischen Befliegung im Auftrag des Bonner Landesmuseums fotografiert hat.
Folgende Merkmale sind dafür verantwortlich, das man Bodendenkmäler aus großer Höhe erkennen kann.
1. Schattenmerkmal
Einige wenige archäologische Fundstellen, die nicht völlig eingeebnet wurden, sind immer noch genug, um in dem Streiflicht des späten Nachmittags oder des frühen Morgens leichte Schatten zu werfen. (Abb. 2). Und obwohl diese Erhebungen zu niedrig sind, um erkennbar zu sein, wenn man darin steht, sind die von ihnen verursachten Schatten doch von einem niedrig fliegendem Flugzeug aus sichtbar.
2. Bodenmerkmal
Wenn eine Fundstelle durch den Pflug eingeebnet worden ist, können unter Umständen die Spuren des gestörten Erdreichs auf einem unbewachsenen Feld im Anfang des Frühlings oder im Spätherbst sichtbar werden. (Abb. 3) erklärt diesen Vorgang: Die unteren Lagen des Erdreichs unterscheiden sich in Bezug auf ihre Farbe und Porosität von den oberen. Wenn diese natürliche Folge gestört ist, befinden sich Teile der unteren Lagen an deren Oberfläche. So zeichnen sich die Reste eines eingeebneten Grabens um einen prähistorischen Grabhügel als ein Kreis heller Erde aus dem dunklen Hintergrund ab; dieses Merkmal tritt am deutlichsten während einer Trockenzeit hervor, die einer regnerischen Periode folgt. In diesem Fall bleibt die Erde des Übrigen Feldes dunkler, da sie noch mehr Feuchtigkeit enthält, während das Material aus tieferen Schichten, welches das Wasser nur in geringem Masse halten kann, schneller austrocknet.
3. Bewuchsmerkmal
In gemäßigten Klimazonen ist die Hauptursache für das Sichtbarwerden der Fundstellen von der Luft aus der Effekt der Feuchtigkeitsdifferenzen auf das Wachstum gewisser Getreidearten und einiger anderer Feldfrüchte in kritischen Perioden ihres Wachstumszyklus.
(Abb. 4) zeigt diesen Vorgang: Im Falle eines Grabens verursacht die gebundene Feuchtigkeit in Perioden relativer Trockenheit eine bessere Entwicklung der Pflanzen. Eine wichtige Voraussetzung für dieses Phänomen ist, dass der Boden eine gute natürliche Entwässerung besitzt. Im Alternativfall, wenn die Fundamente zerstörter Gebäude unter der Oberfläche liegen, die aus Stein, Ziegel oder anderen harten, Wasser nicht absorbierenden Materialien bestehen, zeigt sich außer dem Einfluss auf die Wachstumshöhe auch eine Gelbfärbung in dem sonst noch grünen Feld. Diese Gelbfärbung folgt exakt dem Verlauf der Mauern und zeichnet so den Grundriss des Bauwerks
abb.1
abb.2
abb.3
abb.4
Gruß
Patricus
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Was Luftbilder aus der Luft so erzählen können!
Erstellt von Guest_Patricus Gelduba_*, Sep.18.2005 11:30
#1
Guest_Patricus Gelduba_*
Geschrieben 18.09.2005 - 11:30
#2
Geschrieben 17.11.2005 - 00:01
Klasse Bericht !! Vielen Dank
Gruß Jens
Gruß Jens
#3
Geschrieben 23.11.2005 - 20:01
Hallo Patricus,
sehr informativer Bericht von dir.
sehr informativer Bericht von dir.
#4
Geschrieben 02.12.2005 - 04:37
s. dazu auch:
http://www.schatzsucherforum.de/forum/index.php?showtopic=5139
http://www.schatzsucherforum.de/forum/index.php?showtopic=5139
#5
Guest_Patricus Gelduba_*
Geschrieben 24.03.2007 - 11:50
wollte den alten beitrag mal auffrischen.
vielleicht intressiert es ja jemanden hier.
vielleicht intressiert es ja jemanden hier.
#6
Geschrieben 26.03.2007 - 17:22
Vielleicht sollte man diese Kurzanleitung im Unterforum "Luftbilder" pinnen
#7
Guest_Big Morpheus_*
Geschrieben 26.03.2007 - 17:31
ZITAT(BOBO @ 26.Mar.07, 18:25) <{POST_SNAPBACK}>
Vielleicht sollte man diese Kurzanleitung im Unterforum "Luftbilder" pinnen
na gleichmal gemacht
#8
Geschrieben 26.03.2007 - 17:53
Aber nur Luftbilder aus der Luft , und von nirgendwo sonst Freunde !
#9
Geschrieben 27.03.2007 - 00:59
ZITAT(Waldwachler @ 26.Mar.07, 18:56) <{POST_SNAPBACK}>
Aber nur Luftbilder aus der Luft , und von nirgendwo sonst Freunde !
Das wird aber schwierig, die meisten Bilder werden heute aus dem Weltraum gemacht
#10
Geschrieben 18.11.2007 - 11:10
Im Weltraum gibt's keine Luft
Ein Bildchen sagt manchmal mehr als Worte.
Ich habe hier ein Luftfoto von einem Feld in der Nähe von Wachendorf / Iversheim bei Euskirchen / Rhld.
Das Bild ist verdreht (also Norden ist rechts unten)
50°35'13.77"N 6°45'8.66"O
Leider ist bei Google nichts zu sehen. liegt etwas südlich des kleinen Wäldchens.
Scheint mir ein Kultstättenbezirk zu sein.
Eigenartigerweise gibt es auch hier mal wieder keine Literatur drüber - oder?
Ich persönlich komme hier leider nicht besonders weiter.
Ein Radiästhete (keiner mit verbogenem Schweißdraht, sondern ein Ingenieur mit Lechner-Antenne)
sprach von einem Kultstättenbezirk, der den Planeten geweiht ist.
Solche Stätten wurden von den Römern übernommen und von den Franken plattgemacht.
[Frank i.S. v. Vietnam, Korea, Irak] ... hatten wir im Rheinland schon vor 1600 Jahren.
@Patrius Gelduba ... schöner Beitrag ... früher noch umstritten, heute immer mehr -auch dank Google- zu ernsten Auswertungen herangezogen.
Ein Bildchen sagt manchmal mehr als Worte.
Ich habe hier ein Luftfoto von einem Feld in der Nähe von Wachendorf / Iversheim bei Euskirchen / Rhld.
Das Bild ist verdreht (also Norden ist rechts unten)
50°35'13.77"N 6°45'8.66"O
Leider ist bei Google nichts zu sehen. liegt etwas südlich des kleinen Wäldchens.
Scheint mir ein Kultstättenbezirk zu sein.
Eigenartigerweise gibt es auch hier mal wieder keine Literatur drüber - oder?
Ich persönlich komme hier leider nicht besonders weiter.
Ein Radiästhete (keiner mit verbogenem Schweißdraht, sondern ein Ingenieur mit Lechner-Antenne)
sprach von einem Kultstättenbezirk, der den Planeten geweiht ist.
Solche Stätten wurden von den Römern übernommen und von den Franken plattgemacht.
[Frank i.S. v. Vietnam, Korea, Irak] ... hatten wir im Rheinland schon vor 1600 Jahren.
@Patrius Gelduba ... schöner Beitrag ... früher noch umstritten, heute immer mehr -auch dank Google- zu ernsten Auswertungen herangezogen.
#11
Guest_Patricus Gelduba_*
Geschrieben 18.11.2007 - 11:47
ich werde die fehlenden bilder nochmals einsetzen,..keine ahnung wieso diese abhanden gekommen sind.
mache ich sobald ich wieder daheim bin*
mache ich sobald ich wieder daheim bin*
#12
Guest_Patricus Gelduba_*
Geschrieben 18.11.2007 - 16:24
hier des luftbodenweb
luftbodenweb.jpg 38,19K
91 Mal heruntergeladen
des bewuchsbild bewuchs.jpg 30,33K 68 Mal heruntergeladen
und der luftschatten luftschatten.jpg 10,07K 70 Mal heruntergeladen
des bewuchsbild bewuchs.jpg 30,33K 68 Mal heruntergeladen
und der luftschatten luftschatten.jpg 10,07K 70 Mal heruntergeladen
#13
Geschrieben 02.07.2009 - 08:37
Wir haben jetzt Sommer 2009.
Und wir haben wunderbare Voraussetzungen für eine Luftbildarchäologie.
Noch nie habe ich so gut am Reifegrad und der Farbe vom Getreide
etwaige Bodenveränderungen feststellen können.
Man kann momentan alles erkennen, alte Wege, alte abgerisssene Gebäude,
alte Flurgrenzen, Flüsse, einfach alles.
Eigentlich ist es dafür hier in Hessen und Rhreinland-Pfalz schon viel zu spät,
aber der tägliche Regen in Verbindung mit viel Sonne lässt das Getreide extrem
unterschiedlich reifen, in einer Art wie es bisher nur extrem selten der Fall war.
Teilweise ist ein Acker zur Hälfte grün und zur Hälfte ausgereift.
Eigentlich muß man gar nicht in die Luft, man kann auch so viel sehen.
Wollte ich nur mal festgehalten haben.
Wer jetzt nicht raus geht hat vielleicht nie wieder die Chance.
Ich schreibe den Beitrag auch in einem nicht gepinnten Forenteil nochmal, zur Diskussion.
Gruß, Günther
Und wir haben wunderbare Voraussetzungen für eine Luftbildarchäologie.
Noch nie habe ich so gut am Reifegrad und der Farbe vom Getreide
etwaige Bodenveränderungen feststellen können.
Man kann momentan alles erkennen, alte Wege, alte abgerisssene Gebäude,
alte Flurgrenzen, Flüsse, einfach alles.
Eigentlich ist es dafür hier in Hessen und Rhreinland-Pfalz schon viel zu spät,
aber der tägliche Regen in Verbindung mit viel Sonne lässt das Getreide extrem
unterschiedlich reifen, in einer Art wie es bisher nur extrem selten der Fall war.
Teilweise ist ein Acker zur Hälfte grün und zur Hälfte ausgereift.
Eigentlich muß man gar nicht in die Luft, man kann auch so viel sehen.
Wollte ich nur mal festgehalten haben.
Wer jetzt nicht raus geht hat vielleicht nie wieder die Chance.
Ich schreibe den Beitrag auch in einem nicht gepinnten Forenteil nochmal, zur Diskussion.
Gruß, Günther
#14
Geschrieben 13.08.2009 - 20:51
Super hinweise klasse
#15
Geschrieben 24.02.2015 - 14:44
Falls sich jemand weiterhin für dieses Thema interessiert. Ich hatte vor einiger Zeit bereits mal etwas darüber in meinem Blog geschrieben:
http://found-places....uftbildern.html
Viele Grüße,
Hendrik
#16
Geschrieben 08.10.2018 - 04:07
Hallo Hendrik,
da hast du dir ganz schön Arbeit gemacht. Gefällt mir sehr gut.
Danke dafür
Liebe Grüße Daniel
da hast du dir ganz schön Arbeit gemacht. Gefällt mir sehr gut.
Danke dafür
Liebe Grüße Daniel
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