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Gehacktes Geld von großem Wert


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Cortnitz ist ein verschlafenes kleines Nest abseits der Landstraße von Bautzen nach Ba-ruth.

Ein paar Bauernhöfe, ein Radweg, der durch sandige Hügel führt – viel mehr gibt es hier nicht zu sehen.


Archäologen allerdings spitzen bei der Nennung des Namens die Ohren: Schließlich wurde hier, unweit der alten Handelsstraße Via Regia, einer der bedeutendsten Münzschätze der Region gefunden. „Oftmals kommen solche Funde zufällig ans Licht; so war es auch in diesem Fall“, erklärt Dr. Christoph Heiermann, der im sächsischen Landesamt für Archäologie für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Ein Spaziergänger fand im Februar 2005 auf einem stillgelegten Feld unweit von Cortnitz ein paar Silbermünzen. Glücklicherweise behielt er den Fund nicht für sich, sondern verständigte umgehend das zuständige Landesamt.

„Diesem Umstand verdanken wir es, dass wir jetzt den so genannten Silberschatz von Cortnitz erstmals der Öffentlichkeit präsentieren können“, so Dr. Heiermann. Unter dem wenig respektvollen Motto „900 Gramm Gehacktes“ werden seit wenigen Tagen im Dresdener Landesmuseum für Vorgeschichte 1600 Fragmente aus diesem Münzschatz gezeigt.

Der von den Ausstellungsmachern gewählte Titel deutet auf das große Geheimnis hin, das den Cortnitzer Silberschatz umgibt: Die meisten der gefundenen Gegenstände – Münzen, Schmuckstücke und Silberbarren – wurden von ihrem Besitzer zerhackt, bevor er sie in einem Wollsäckchen im Boden vergrub. Dies geschah vor etwa 950 Jahren – in einer Zeit, in der die Oberlausitz ein wichtiges „Transitgebiet“ auf den Ost-West-Handelswegen war.

Heute würde wohl kaum jemand auf die Idee kommen, sein Erspartes zu zerhacken, doch damals galten andere Regeln: „Silber wurde nach Gewicht als Zahlungsmittel verwendet“, so Dr. Christoph Heiermann. Brauchte man Kleingeld, so wurden passende Stücke von einem größeren Batzen abgetrennt.

Der Besitzer des Silberschatzes muss ein weit gereister Mann gewesen sein: Die einzelnen Fragmente stammen aus Böhmen und Mähren, aber auch aus Bulgarien, Bagdad und Skandinavien.

Die Wissenschaftler vermuten, dass der Eigentümer vorerst keine Verwendung für sein Vermögen sah und es daher für günstigere Zeiten aufbewahren wollte. Vielleicht zwangen ihn auch Krieg oder die Angst vor Straßenräubern zu diesem Schritt. Im Laufe der Jahrhunderte verteilte der Pflug die einzelnen Fragmente unbemerkt auf eine größere Fläche. „Da, wo wir die höchste Dichte vorfanden, muss der Schatz ursprünglich vergraben worden sein“, erklärt Dr. Christoph Heiermann.

Nach einer umfassenden wisschenschaftlichen Analyse kann der Silberfund von Cortnitz nunmehr bis zum 4. Januar 2009 im Dresdener Landesmuseum für Vorgeschichte (Japanisches Palais, Palaisplatz 11, geöffnet dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr) besichtigt werden.


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