In dem wohl allgemein bekannten Reuth-Buch spielt bei der Amorbach-Theorie der Name Löwenstein eine Rolle. Es wird dort Bezug darauf genommen, dass der (einer evangelischen Nebenlinie entstammende) bedeutende Historiker und Journalist Hubertus zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Deutschland eine kurze Zeit bei den Fürsten Leiningen in Amorbach gewohnt haben soll.
In Zusammenhang mit weiteren Überlegungen zu diesem Thema kam in jüngerer Vergangenheit aber auch das katholische Fürstenhaus Löwenstein-Wertheim-Rosenberg ins Gespräch, das allein schon wegen der Konfession in bestimmte Überlegungen besser hineinpassen würde. Diese Familie lebte bis 1986 im ehemaligen Zisterzienserkloster Bronnbach an der Tauber, das heute im Eigentum des Landkreises Main-Tauber steht. Erster neuer Nutzer der nun in öffentlicher Hand befindlichen Liegenschaft wurde seinerzeit das Staatsarchiv Wertheim. Einige Jahre wurde das Staatsarchiv von Prof. Dr. Volker Rödel geleitet, der heute Chef des Generallandesarchivs in Karlsruhe ist.
Rödel hat im Band III der "Baden-württembergischen Biographien" (W. Kohlhammer Verlag Stuttgart 2002) einen Lebenslauf des letzten Privateigetümers des Klosters, Fürst Karl zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg (1904-1990), veröffentlicht, der vor allem durch seine langjährige Tätigkeit als Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken bekannt wurde. Über des Fürsten Teilnahme am Zweiten Weltkrieg schreibt Rödel: "L. wurde 1939 eingezogen und nahm, zuletzt als Rittmeister, bis zum Ende, als er aus dem eingeschlossenen Königsberg noch entkommen konnte, am II. Weltkrieg teil, mehrfach verwundet und Verschonung vom Fronteinsatz ablehnend."
Ich will mit dieser Mitteilung nicht Bestimmtes sagen, möchte das Detail aber mal für weitere Überlegungen einspeisen ...
Viele Grüße,
Sugambrus