hab viel über Reinigungsverfahren von Münzen gelesen und einiges über die Jahre schon ausprobiert - mit mehr oder weniger Erfolg.
Hab vor 8 Jahren selbst mal einen Römischen Münzschatz mit ca. 250 Stücken versaut.
Inzwischen hab ich ein Verfahren entwickelt, das in meinem Falle wunderbare Ergbnisse liefert.
Normalerweise ist die Edelpatina von stark kupferhaltigen Bronzemünzen sehr brüchig, Das heist, wenn man nicht aufpasst brechen kleine Fragmente der Patina aus und es entstehen hellfarbene, unschöne Beschädigungen.
Also ich reinige meine Münzen mit Milch und einer nicht zu harten Zahnbürste unter Zuhilfenahme eines Zahnstochers.
Natürlich spielt der ph-Wert des Bodens in dem ich die Münze gefunden habe eine Rolle bei diesem Reinigungsverfahren.
Man braucht dafür keine Ph-Indikatoren zu verwenden, ein Bischen Allerwellt´s - Grundkenntnise der Gesteine genügt. Eisenhaltiges - Vulkan - Porphiergestein ist eher sauer, vor allem wenn viel Humus vorhanden ist. Weißes Kalkgestein, eventuell auch Basalt deutet auf basische Bodenbeschaffenheit hin.
Die Milch für letztere Eigenschften des Bodens sollte nicht mehr ganz frisch sein - dann ist sie meist sauer. Das funktioniert zig mal besser als die geduldserforderliche Olivenölmetode.
Münzen 24 Stunden darin liegen lassen und dann in der Handfläche geduldig sauber bürsten und vorsichtig mit dem Zahnstocher die Schrift b.z.w Relieffkontouren nacharbeiten.
Bei saurer Beschaffenheit des Bodens ist der Schmutz auf der Münze stehts fettig und hartnäckig, hier sollte man frische Milch verwenden und auf ca. 100 ml einen halben Teelöffel Soda beimengen.
Zum schluss polliere ich die Münzen mit farbloser Schuhwixe - die kann man durch eintauchen der Münze in Terpentin leicht wieder entfernen.
Münzen die bereits mit beschädigter (helfarbene Ausbrüche der Patina) aus dem Boden Kommen
retouchiere ich ein wenig mit Naturharz z.B. Colophonium, (hoffentlich halbwegs richtig geschrieben) das ich mit denaturiertem Alkohol auflöße und mit Farbpigmenten einfärbe.
Die Patina von Mittelalterlichen Kleinmünzen und ab und zu auch bei Kelten - entferne ich nie ganz!!!!
Ein Hauruck - Verfahren: Silbermünzen mit angefeuchteter Kochsoda (aus dem Lebensmittelgeschäft) zupappen und in Haushalts-Alufolie wickeln dann auf einer Kochplatte erhitzen.
Solche Münzen sollten immer noch kleine Silbersulfidreste bei behalten.
Wenn´s mal schief läuft erwärme ich Vaseline mit Schwefel (VORSICHT nur im FREIEN dabei entsteht HOCHGIFTIGER SCHWEFELWASSERSTOFF Giftigkeit siehe Blausäure und Kein Furz dieser Welt riecht so übel) und tupfe die Münzen damit ein. Nach einer Woche in Feuchter Erde sehen die Münzen wider wunderschön alt aus... na ja....
Bei Kupfermünzen entferne ich die Patina mit ner Zitrone unt tauche sie nachher 5 Sekunden in ein Gemisch aus 6 Teilen Salzsäure 30%ig - 2 Teilen Wasserstffperoxyd 32%ig und 3 Teilen Wasser (geht auch hervorragend zum ätzen von Elektronikplatinen) dann im nassen Zustand mit Schuhwixe einreiben und mit einem weichen Tuch oder Trockener Zahnbürste nachpollieren. Achtung.....!!!! Das Gemisch nicht in einer geschlossenen Flasche aufbewahren ..... macht BUMMMMM und der Ferrari in der Garage mag die Dämpfe auch nicht.
nun ja.... so reinige ich meine Münzen...
Gruß Tirioler