*** ZITAT Bergmann ***
Er habe bei oder in Bad Kissingen gewohnt an einem Waldgrundstück. (Hof [3]). Da sei ein im April 1945 ein SS-Mann in Uniform zwischen 30 und 40 Jahren aus dem Wald gekommen. Er wurde von seiner Mutter mit Erbsensuppe und Getränke bewirtet wie auch andere Soldaten.
Er bekam auch Zivil-Kleidung.
Auf die Frage wo er herkomme sagte er, er hätte sich von Coburg nach hier durchgeschlagen.
Nach mehreren Nachfragen sagte der SS-Mann folgendes:
Sie wären schon 4 Monate auf der Flucht. Sie hätten in Königsberg das Bernsteinzimmer geladen und wären danach nach Berlin gefahren. Dort hätten Sie in der Staatsbank Gold aufgeladen und wären dann mit 30 - 35 LKW - immer 4 - 5 LKW - nach Weimar gefahren. In Buchenwald hätten sie Sträflinge mitgenommen. Dann wären sie weiter durch Thüringen gefahren. Irgendwo in Thüringen hätte er dann eine Panne mit seinem LKW gehabt, und wäre etwas zurück geblieben. Der andere Konvoi wäre in einem Stollen gefahren. Als sie drin waren hätte jemand den Stollen gesprengt (mit deutschen Fahrern und Häftlingen inkl. Fahrzeugen)
Er wäre darauf hin wieder auf Weimar gefahren. Dort hätte er die Order bekommen nach Coburg zu fahren. Hier wäre er auf dem Schindberg beortert worden. Dort hätte er seinen LKW stehen lassen und hätte sich zu Fuß in Richtung nach Hause durchgeschlagen.
Auf die Frage von Herrn M. ob er den Schindberg bei Münnerstadt meint, (dort gibt es auch einen Schindberg) hat er ausdrücklich betont, er wäre in Coburg, und er solle sich den Namen gut merken oder aufschreiben für die Zeit nach dem Krieg.
Herr M. zog 1949 nach Coburg und suchte nach den Schindberg. Seinen Angaben zufolge war man schon dabei Müll hinzufahren, und er dachte man hätte die Sachen schon sichergestellt. (Amerikaner oder Deutsche)?
Erst durch die Berichte in den Coburger Medien sei er wieder darauf gekommen.
Auf meine Frage warum er sich nicht gemeldet habe sagte er mir: "Die wissen es ja sonst würden sie nicht danach suchen". Er ist gerne bereit weitere Fragen zu beantworten, möchte aber nicht in die Öffentlichkeit kommen.
(schriftliche Aufzeichnung von Bergmann signiert mit 15.06)
*** ZITAT ENDE ***
Kommentare:
[1] weiter Herr M. genannt. Name und Anschrift ist mir bekannt. Geboren 14. Juni 1930
[2] Einer von Zwei für Reuth/Bitz wichtigsten Zeitzeugen der kurz nach dem Krieg damals noch als Kind/Jugendlicher im teils offenem Steinbruch am Schindberg spielten. Manfred Bergmann ist mir selbst persönlich bekannt und ich selbst habe weitere Gespräche mit ihm getätigt.
[3] vermutlich ist damit das Bad Kissingen bei Hof gemeint.
Werde mal die Tage noch einige LuBi´s einstellen