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Weiten- und Tiefen-Detektor, Long Range Locator

Test Tiefendetektor Weitendetektor

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5 Antworten in diesem Thema

  #1
LenusMars

LenusMars

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Spender

Hallo!

 

Bei der Suche im Internet nach Videos, die andere Schatzsucher bei ihren Sucheinsätzen gefilmt und ins Netz gestellt hatten, bin ich auch immer wieder auf Videos und Angebote zu den so genannten Long Range Locators oder auch Langstreckendetektoren gestoßen. Ich habe dann mal versucht einiges zu diesem Thema zusammenzustellen und hoffe, dass der Beitrag nicht zu lang geworden ist, aber das hat sich einfach so beim Schreiben entwickelt.

 

Die folgenden Angaben beziehen sich auf Informationen der Anbieter und basieren auf keinen wissenschaftlichen Beweisen oder physikalischen Gesetzen! Zum besseren Verständnis habe ich versucht, alles möglichst einfach darzustellen.

 

Was ist ein Long Range Locator?

 

Die Anbieter behaupten, dass diese Geräte als Suchgeräte für verborgene Gegenstände im Erdboden eingesetzt werden können und zwar über weite Distanzen und auch für tief im Erdreich verborgene Gegenstände.

 

Funktionsweise:

 

Alle Anbieter proklamieren für ihre Geräte, dass diese Detektoren Anomalien des Magnetfelds der Erde lokalisieren können. Demnach ist das Magnetfeld eine konstante Größe, das auch innerhalb des Erdreichs seinen Wirkungsbereich aufbaut.

 

Befinden sich Objekte z. B. aus Gold, Silber, Bronze etc. in dem Wirkungsbereich des Magnetfelds verändert sich das Magnetfeld punktuell. Es kommt dann zu den Anomalien, die,  bezogen auf das Störobjekt, eine spezifische Frequenz abstrahlen, welche dann vom dem Suchgerät aufgespürt werden kann.

 

Geräteaufbau:

 

Die Geräte haben in der Regel einen Handgriff, eine Bedieneinheit zur Aktivierung des Geräts und zum Einstellen einer bestimmten Suchfrequenz und ein Sendeempfangsteil mit zumindest einer Antenne. Meistens sind es aber mehrere Antenen in unterschiedlichen Größen.

 

Bei den Gerätetypen gibt es drei Varianten:

 

a.) Der Handgriff besteht aus einem Hohlrohr, in welches das eigentliche Gerät, das an der Unterseite einen Zapfen aufweist, frei beweglich eingesteckt wird. Bei der Suche bewegt sich das komplette Gerät in der Hohlrohführung.

 

b.) Der Handgrif ist mit dem Gerät, bestehend aus der Bedieneinheit und den Antennen fest verbaut. Hier ist die Suchantenne beweglich gelagert und bewegt sich während der Suche.

 

c.) Bedieneinheit und Sende- / Empfangsteil sind voneinander getrennt. Die Bedieneinheit wird am Körper getragen und ist über ein Kabel mit dem Sende- / Empfangsteil verbunden.

 

 

Arbeitsweise:

 

Es gibt viele Hersteller und viele Geräte. So gibt es Geräte mit einem Display und Menü oder Touchscreen. Andere haben einfache Drehknöpfe, Kippschalter und / oder Taster zum Einstellen der gewünschten Funktionen.

 

Egal wie, bei fast allen wird nach der Inbetriebnahme die spezifische Frequenz des zu suchenden Objekts ausgewählt bzw. eingestellt.

 

Bei Geräten mit Display geschieht dies durch Aufrufen des entsprechenden Menüs und Aktivierung der spezifischen Suchfrequenz. Bei den einfacheren Geräten wird z. B. eine bestimmte Frequenz bzw. eine bestimmte Metallart über einen Drehknopf eingestellt.

 

Nach diesen Einstellungen wird das Gerät mit ausgestrecktem Arm langsam hin und her bewegt. Befindet sich eine spezifische Anomalie im Suchfeld des Detektors so richtet sich das Gerät bzw. die Antenne in Richtung des erkannten Objekts aus. Diesen Richtungshinweisen folgt man bis man die ungefähre Lage des  entsprechenden Objekts ermittelt hat. Je nach Gerätetyp kann die Suche akustisch und optisch unterstützt werden.

 

Die genauere Lage wird ermittelt, indem man den Richtungshinweisen soweit folgt, bis die Antenne von der angezeigten Richtung beim überschreiten des Suchobjekts in die entgegengesetzte Richtung zurückschwenkt. Dann weiß man, dass man das Objekt bereits überschritten hat. Diesen Nahbereich geht man nun von verschiedenen Richtungen an und bestimmt über den Schnittpunkt der Suchbahnen die Lage des Objekts.

 

Die Fundtiefe lässt sich auch ungefähr bestimmen, indem man den Abstand vom Umkehrschwenk der Antenne zum ermittelten Schnittpunkt ausmisst. Dieser Abstand soll der Tiefenlage des Objekts angeblich entsprechen.

 

Daten / Preise:

 

Die Größe der Geräte variiert in Abhängigkeit der eingesetzten Antennen, die teilweise wie Antennen bei einem Kofferradio ausgezogen werden können, zwischen 40 cm bis über 80 cm.

 

Die Anbieter geizen nicht bei den Suchweiten und Suchtiefen. Diese Geräte sollen dann angeblich über mehrere 100 m (Angaben von 500 m bis 2500 m) Entfernung ihre Objekte aufspüren können, wobei Objekte in einer Tiefe von 5 m bis 40 m  erkannt werden sollen. Wohl dem, der mal 10 m tief graben möchte!

 

Bei den Preisen gibt es auch keine Zurückhaltung. Einige hundert Euro werden für ein einfaches Gerät verlangt ( so sechs- / siebenhundert Euro). Die besseren Geräte beginnen dann bei 4.000 Euro bis hoch zu 30.000 Euro und mehr.

 

! Achtung !

 

Einige Länder haben den Vertrieb derartiger Geräte komplett oder zumindest teilweise verboten und es wurde / wird gegen Anbieter wegen Betrugs ermittelt!

 

Einige Geräte sind derart primitiv aufgebaut, dass man einen Lachanfall bekommt, wenn man sie sieht. Ein Beispiel: ein Blechkasten mit Antenne vorne, hinten ein paar Knöpfe. Auf der Oberseite ist ein Taschenrechner aufgeklebt über den man die codierte Suchfrequenz für bestimmte Objekte eingibt.

 

Andere Geräte sind sehr hochwertig verarbeitet und bieten neben der beschriebenen Suchfunktion noch weitere Funktionen, wie z. B. Bodenradar, Puls-Induktions-Detektor und umfangreiches Zubehör wie etwa Tablet, spezifische Sonden, Software zur Datenauswertung, Aufbereitung und Darstellung.

 

Praxistauglichkeit:

 

Eins vorweg: Sollten diese Geräte tatsächlich funktionieren, so zeigen sie zunächst nur einen Bereich an, wo etwas im Erdreich liegen könnte. Zum eigentlichen Aufspüren muss man natürlich einen Detektor benutzen.

 

Es existieren etliche Videos, die tatsächliche oder gefakte Tests zeigen. Einige Beispiele:

 

Der Tester vergleicht ein billiges mit einem teuren Gerät. Bei beiden Suchgeräten wird zunächst die gewünschte Frequenz eingestellt, z. B. die Frequenz für Gold, Silber, Bronze etc. Dementsprechend sollte das Gerät dann auf Testobjekte aus Gold oder Silber oder Bronze reagieren. Große Überraschung, keines der Geräte reagiert auf irgendetwas.

 

In einem anderen Test ist der Tester im Gelände unterwegs. Das Gerät reagiert an verschiedenen Punkten, die dann markiert werden. Nach dieser Vorlokalisierung werden die markierten Bereiche mit einem Metalldetektor abgesucht und es werden tatsächlich Objekte gefunden, wobei die Fundobjekte nie bei der Markierung direkt ausgegraben worden sind sondern immer in einem Abstand von mindestens über einem Meter. Anmerkung. Das Suchgelände war der Lagerbereich eines ehemaligen Forts in Amerika, so dass die Objekte so oder so bei der Suche mit einem Metalldetektor gefunden worden wären.

 

Beim Test eines speziellen Gerätetyps war der Tester auch im freien Gelände unterwegs. Dieses Gerät wird nicht auf eine bestimmte Frequenz eingestellt, sondern verfügt über eine Objektkammer die im hinteren Teil der Antenne liegt. Diese Kammer kann über einen Drehverschluss geöffnet werden und dient der Aufnahme von Referenzobjekten die man aufspüren möchte. Also, wenn ich Gold suchen will, deponiere ich einfach ein Goldobjekt (z. B. einen Ring) in der Objektkammer und schon ist das Gerät angepasst. Na ja, die Suche ergab dann auch nichts, da die vermeintliche Fundstelle in einem eingesäten Acker lag und der Tester keine Erlaubnis zum Betreten hatte.

 

Bei der Vorstellung eines anderen Geräts werden die potenziellen Kunden im Video eindringlich darauf hingewiesen, dass diese Geräte sehr empfindlich reagieren und der Sucher vor der Suche alle Metallgegenstände die er bei sich trägt ablegen muss. Also, Uhr, Handy, Schmuck, Geldbörse, Taschenmesser, Gürtelschnalle etc. Es hat mich gewundert, dass nicht auch noch auf die Goldzähne hingewiesen worden ist.

 

Bei anspruchsvolleren Tests wurden die Geräte selbst genauer untersucht. In den meisten Fällen ergeben die verbauten Teile, z. B. Platinen überhaupt keinen Sinn, haben tatsächlich keine Funktion und es wird irgendwie nur ein Display oder Lämpchen angesteuert. Zudem senden die meisten Gerät nicht mal das kleinste messbare Suchsignal aus und bei Geräten mit Suchsignalausstrahlung ist die Leistung so gering, dass die angegebenen Entfernungen nicht mal ansatzweise erreicht werden können. Da ist das Suchsignal unserer Metalldetektoren schon stärker.

 

Fazit:

 

Die meisten Geräte können ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden und sind einfach nur reines Blendwerk das überteuert verkauft wird, wohl auch in betrügerischer Absicht.

 

Andere Geräte, die zusätzliche Funktionen aufweisen, wie etwa Bodenradar und PI-Suchgerät, sind wohl nicht völlig wertlos, wenn sie diese Funktionen tatsächlich erfüllen können, wobei man sich fragen muss, ob man diese benötigt und wenn ja, ob es das nicht preiswerter gibt.

 

Und wenn jemand viel Geld für ein Suchgerät ausgeben und gerne tiefer graben möchte, der kann sich dann ja auch gleich z. B. einen Deepmax oder vergleichbares  Suchgerät holen.


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  #2
Oliver1981

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Spender

Servus @LenusMars ,
da hast du Dir ja viel Arbeit gemacht , aber ich denke in irgend einer Art und Weise gibt es sicher brauchbare Geräte die das können. Erinnere mich noch als ich ein Buch von Reinhold Ostler gelesen habe da erzählte er auch das im ein Unternehmer so ein Teil vorstellte und trotz seiner anfänglichen Bedenken hat es laut Ihm funktioniert.
Falls sowas perfekt funktionieren würde denke ich das die Amis und Engländer auf diesen Hype schon aufgesprungen wären .
Lg und Danke für die Zusammenfassung war Interessant zu lesen.
Lg Oliver


  #3
Fummler

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Befinden sich Objekte z. B. aus Gold, Silber, Bronze etc. in dem Wirkungsbereich des Magnetfelds verändert sich das Magnetfeld punktuell. Es kommt dann zu den Anomalien, die, bezogen auf das Störobjekt, eine spezifische Frequenz abstrahlen, welche dann vom dem Suchgerät aufgespürt werden kann.

 

Das wäre schön, wenn Edelmetalle eine Frequenz abstrahlen würden... Leider ist das aber nur Unsinn. Woher soll das Metall die Energie nehmen, um etwas abzustrahlen? Auch verändern nicht ferromagnetische Metalle das Magnetfeld nicht. Die werden einfach durchdrungen, ohne irgendeinen Einfluss auszuüben. Ist leider so, kann man nicht ändern. Aber es ist immer wieder interessant zu lesen, auf welche Ideen die Leute kommen, um irgendetwas zu verkaufen...


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  #4
LenusMars

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Mit den Geräten ist das schon so eine Sache. Manche Kritiker sagen, die Geräte sind nichts anderes als überteuerte Wünschelruten!

 

Obwohl es etliche Wünschelrutengänger gibt, die behaupten, sie könnten mit der Wünschelrute Wasseradern, Verwerfungen oder Objekte im Erdreich "muten", sind bei wissenschaftlichen Tests diese Rutengänger und Pendler glatt durchgefallen.

 

Der Testleiter war sogar überrascht von den schlechten Ergebnissen, denn nach statistischen Berechnungen hätte jemand, der einfach nur geraten hätte, ein besseres Ergebnis erzielen müssen.



  #5
Fummler

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Manche Kritiker sagen, die Geräte sind nichts anderes als überteuerte Wünschelruten!

Genau so sehe ich das auch. Wenn man daran glaubt, funktioniert es auch. Man kann es sich schön reden. Der Placebo-Effekt ist auch nachgewiesen.

Technisch gesehen ist es Unsinn. Es gibt auch Leute, die kaufen sich vergoldete Audio-Kabel und meinen dann, sie könnten einen Unterschied hören. Da ist nicht einmal ein Unterschied messbar, geschweige denn hörbar!

Es kommt immer auf den Blickwinkel an, bei solchen Sachen.



  #6
BU508

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Auch wenn der Fred etwas älter ist- ich meine, der Ostler hat mit seiner Geschichte über das mysteriöse Gerät, das auf weite Entfernungen Gold, etc. findet,

die Leute mächtig auf die Schippe genommen  :00000032:

So ein LRL gibt es für Null- Astgabel nehmen





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