servus,
Gussnaht sehe ich keine, ich würde die 3 rechten auf ca. 1700 Jahrhundert tippen.
Leider geht die Seite scheibenknopf.de nicht auf darum nur Kopie
Fertigungsarten
Zu den ältesten Vertretern ihrer Zunft gehören die im Dreiformguss gefertigten Knöpfe. Die Herstellung im Sandguss gehört zu den aufwendigsten überhaupt. Zu erkennen sind diese Knöpfe an der auf der Rückseite über die Öse verlaufenden Gussnaht.
Deutlich kann man bei diesem Knopf die Naht auf der Rückseite erkennen.
Auch dieser Knopf wurde in einem Stück gegossen, allerdings ist die Öse als Platte ausgebildet, in die nachträglich ein Loch gebohrt wurde.
Die nächste Variante sind Knöpfe, die im Zweiformguss hergestellt wurden. Nach dem Gießen sind im zweiten Arbeitsschritt jeweils die Rück- und Vorderseite abgedreht worden, um eine möglichst glatte Oberfläche zu erzielen. Oftmals wurde auf der Rückseite ein Stumpf stehen gelassen, in den anschließend eine Öse eingelötet wurde. Die Vorderseite wurde geschliffen und dann poliert und evtl. mit Motiven verziert.
Die Spuren der Drehbank sind hier gut zu erkennen, die (eiserne) Öse ist nicht mehr vorhanden.
Das führte sogar soweit, dass der Knopf und die Öse selber jeweils im Zweiformguss hergestellt wurden, um sie dann anschließend miteinander zu verlöten.
Die Ösen der abgebildeten Knöpfe sind leider nicht mehr vorhanden.
Von links nach rechts:
- Knopf mit Bleihinterfüllung
- mit Füllung und kupfernem -"Abschlussdeckel"
- Blei-Zinnlegierung
zur Geschichte
Hier soll nur ein kleiner Abriss über die Geschichte und Entwicklung des Knopfes im allgemeinen erfolgen, da das Gebiet sehr umfangreich und fast unerschöpflich ist. Schon seit der Steinzeit gibt es Knöpfe, die aus verschiedensten Materialien gefertigt wurden. Entstanden sind diese Stücke z. B. aus Horn, Knochen, Perlmutt, Holz usw. und dienten in erster Linie als Verzierungen. Bereits vor ca. 12.000 Jahren hinterließen uns Jäger und Sammler hölzerne, knöcherne und steinerne Knöpfe, die man im Bereich von Konstanz gefunden hat.
Nachdem man die Techniken des Metallgusses beherrschte, wurden natürlich auch Knöpfe aus diesem neuen Material gefertigt. Vielfach wurde der Knopf aber nur als Zier- oder Abschlussstück verwendet. Die Fibel (eine Art Sicherheitsnadel) diente lange Zeit zum Halten und Verschließen der Kleidung. Erst im Mittelalter begann man zweiteilige Kleidung einzuführen, die mit Knöpfen verschlossen wurde. Der Knopf saß im Regelfall auf der Stoffkante und wurde an der gegenüberliegenden Seite durch eine Schlaufe geführt.
Auch aus Grabfunden ist so gut wie nichts bekannt, da man die Toten scheinbar nie in "Altagskleidung" begraben hat. Wertvollere Knöpfe der Oberschichten haben sich bis heute erhalten und in sind in zahlreichen Museen zu bewundern.
Ab dem 18. Jahrhundert hält die Industrialisierung Einzug und damit ergeben sich neue Möglichkeiten Knöpfe in großen Mengen auch für das einfache Volk zu fertigen. Im 19. Jahrhundert entsteht in Lüdenscheid eine regelrechte Knopfindustrie, die vielen Menschen Arbeit gibt und wahre Kunstwerke entstehen läßt. Knöpfe gibt es es ab jetzt für alles und jede Gelegenheit. Nach wie vor einfache Stücke, die sich über die Jahrhunderte kaum verändert haben, aber auch eine Menge "Spezialknöpfe". Höher gestellte Persönlichkeiten ließen sich Knöpfe mit Familienwappen anfertigen, die Post, die Eisenbahn, das Militär, das Beamtentum - jeder hatte seine eigenen Vorstellungen und nutzte den Knopf um etwas nach außen zu signalisieren.
Die Menge der Modeknöpfe für das Alltagsleben ist ab jetzt kaum noch zu überschauen und wächst von Jahr zu Jahr. Aus diesem Grunde habe ich mich auch entschieden, die Scheibenknöpfe des 14. -19. Jahrhundert zum Schwerpunkt meiner Ausführungen zu machen, da dieser Bereich bisher nicht sonderlich beachtet wurde und noch annähernd überschaubar ist.
Meine Ausführungen sind nur stichpunktartig und erheben keinen Anspruch auf Richtig- oder Vollständigkeit. Wenn jemand etwas ergänzen, korrigieren oder anmerken möchte, kann er dies jederzeit gerne tun - ich würde mich sehr darüber freuen!