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Niebelungenschatz

Begonnen von chef, 02.12.2005 - 16:14

# masterTHief

masterTHief
    • Mitglieds ID: 45
  • 560 Beiträge
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Geschrieben 10.10.2006 - 06:32

Daß es (sogar sehr) unterschiedliche Theorien zu den Nibelungen gibt, liegt an den jeweils sich unterscheidenden und anscheinend zuwider laufenden Aussagen der Quellen, von denen einige Historiker sich ausschließlich mit jeweils nur einer beschäftigt haben oder beschäftigen, die anderen nicht mal zur Kenntnis genommen haben.

Diese Theoretiker sind im Grunde keine Schatzsucher sondern in erster Linie Quellenforscher.
Und diese Quellen sind bzw. scheinen zunächst völlig unterschiedlich.
Schon in den topographischen Bezügen, liegen die Quellen (in der Hauptsache Edda, Thidrekssaga, Nibelungenlied) bereits weit auseinander.
Wer allein den „literarischen“ Nibelungen gemäß Nibelungenlied (die wenngleich bekannteste, so doch historisch und logistisch nicht nachvollziehbare Geschichte mit vielen Ungereimtheiten) anhängt, muß in Worms am Rhein anfangen und irgendwo in Ungarn aufhören. Hier muß man sich mit den Forschungsergebnissen von Jacobi (Mainz) beschäftigen und der eigentümlichen Marmorplatte, die den Zugriff auf den Schatz verhindert, der natürlich darunter liegt.
Das Lied ist im Ergebnis ein aus der Sage über Jahrhunderte entwickeltes Epos, ein zwar großartiges (so doch unbestritten rein poetisches) Werk (aus dem ein Wahrheitsgehalt nur sehr schwer heraus zu arbeiten ist).
Daher ist das Nibelungenlied auch die Mutter der Klischees über das Thema bis hin zu Wagner, der dieses poetische Werk in seinen musikalischen Bühnenwerken weiter umgesetzt und thematisch verschlimmbessert hat, wenngleich großartig vermusiziert, so doch auch noch weiter weg jeglicher Realität.
Wer an überdimensionierte Galappagos-Reptilien glaubt, die durch deutsche Eichenwälder gekrochen sein sollen, muß unbedingt nach Worms ins sogenannte Nibelungen-Museum, dem eher die Bezeichnung Nibelungen“lied“-Museum gerecht würde.

Professor Heinze, (man beachte:) Literatur(!)-Historiker - also kein Geschichtsforscher - , der auch am Museumsführer federführend redaktionell mitgewirkt hat, kommt dort zu der Aussage, daß der Nibelungenschatz in der Nähe Worms vermutet wird.
In einem Leserbrief an den Bonner Generalanzeiger schließt er hingegen aus, daß es die Nibelungen überhaupt gegeben habe, folglich auch nicht deren Schatz.
Warum schreibt er das nicht im Museumsführer?
Dann würde sich das Museum ad absurdum führen.
Außerdem glaube ich, daß auch er „des Nibelungelied singt, dessen Brot er gegessen hat“.
Wie sagte S. M. König Ludwig II. von Bayern: „Sagen Sie mir etwas, für das sich deutsche Professoren nicht hingeben!“
Was soll man davon halten?

Gruß

masterTHief