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Münzen und Acker

Begonnen von Gestalwin, 16.03.2008 - 12:45

# Blutaar

Blutaar
    • Mitglieds ID: 8.635
  • 84 Beiträge
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Geschrieben 28.10.2009 - 12:45

Ich würde die Anzahl der gleichzeitig auf den Feldern arbeitenden Personen nicht zu groß einschätzen. Bei uns bestanden die Dörfer im Schnitt aus 4 bis 10 Hufen (jeder hatte ein oder zwei Knechte), dazu ein paar Kätner, die aber wiederum bei den Hufnern als Knechte verdingt waren. Ich denke das die Menge an auf Feldern verlustig gegangenem Geld eher gering war. Die Menge verstreuter Funde lässt sich aus der Addition der unzähligen Generationen von dort arbeitenden Menschen erklären. man stelle sich vor jeder Mensch verliert im Leben so 5 bis 10 Geldstücke (früher eher weniger, weil weniger "auf Tasch"), dann summiert sich das Deutschlandweit und zudem nooch über diverse Generationen zu beachtlichen Stückzahlen ...

Wenn man sich die "Brücheregister" mal anschaut (Also Aufzeichnungen von Strafzahlungen), dann sind dort innerhalb nur eines Ortes unzählige Körperverletzungen und Morde die erste Position, direkt gefolgt von unehelichen Tächtelmächteln und unerlaubter Holzeinschlag...
Die Strafgelder für "unsittliches Verhalten in Kombination von Mann und Weib" waren die teuersten Vergehen und beliefen sich oft auf einen Jahresverdienst ... 20 Taler ... das ist nicht viel, was man so im Sparstrumpf ansammeln konnte. Ich vermute aus beiden Gründen (hohe Kriminalität und wenig Besitz), dass man Geld nicht einfach so mit sich herumgetragen hat - schon garnicht bei der Arbeit auf dem Feld - zumal ein Großteil des Arbeitslohnes die Verköstigung der Knechte war.

Grüße
Christian