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Bunker In Königsberg

Begonnen von drechsler, 09.03.2005 - 20:41

# drechsler

drechsler
    • Mitglieds ID: 441
  • 476 Beiträge
  • Dabei seit 07-03 05
  • 10 Themen
  • 0

Geschrieben 15.03.2005 - 18:06

hallo leute ! hallo.gif

zunächst einmal möchte ich mich für euere antworten von heute bedanken ich habe mich über alle sehr gefreut.
dann möchte ich mal ein paar worte über mich selbst verlieren.
ich habe einen beruf, der mich viel in die natur bringt, außerdem gehe ich ein wenig auf die jagd und interessiere mich schon immer für geschichte.
vor ein paar jahren habe ich eine pfeilspitze und einen sporn gefunden, experten sagten mir diese seien aus dem mittelalter.
im vorigen jahr haben meine frau und ich, einen grundkurs und ein paar aufbaukurse in sachen archäologie in der vhs besucht.
kurz danach wurde ganz in der nähe ein grab aus der zeit der bandkeramik gefunden und wir durften schon bei der grabungsarbeit helfen.
gleich danach konnten wir an einer lehrgrabung der uni würzburg teilnehmen, bei dieser grabung wurde eine ca 4 000 jahre alte kreisanlage freigelegt die viele neue fragen und rätsel
aufgibt deren lösung letztendlich immer ein geheimnis bleiben wird.
insgesamt war alles sehr lehrreich, nun sehe ich manches aus einer ganz anderen perspektive.

für ostpreussen habe ich mich schon lange interessiert, eine reise dahin war ja bis anfang der 90er unmöglich, durch die fernsehsendung zum thema bernsteinzimmer bin ich dann wieder
darauf aufmerksam geworden.
ich habe mich dann nicht nur zum thema bz sondern zur ganzen ordens und siedlungsgeschichte bis zum 2 wk eingelesen und das nördliche ostpreußen in den jahren 03 und 04 für jeweils 10 tage besucht, dort liegt ( vor allem auf dem land ) noch vieles so da wie
es der letzte panzer 45 verlassen hat.
noch nie habe ich die folgen dieses so unsinnigen krieges so deutlich vor augen gehabt wie da. ich habe aber auch die russen kennengelernt, und dabei festgestellt daß sie sehr nette und friedliebende leute sind ganz anders als ich sie mir vorgestellt hatte.

nun aber zurück zum thema bz, ich würde euere meinung gerne mal zu den zwei folgenden fragen hören.
als das bz in königsberg ausgestellt war, fehlten bekanntlich die versilberten messingleuchter
ich habe mir das immer damit erklärt, das sich die koch unter den nagel gerissen hat, enke hat eine fast identische anzahl leuchter auf einer bestandesliste im weimarer museum entdeckt, die waren aber in den letzten kriegstagen mit unbekanntem ziel wieder abgeholt worden.
damit schien für mich alles klar.
aber beim intensiven nachdenken kamen mir zweifel.
als deutsche truppen das bz im katharinenpalast entdeckten, soll es mit papier beklebt und mit brettern verschalt gewesen sein.
hätten bei diesem verschalen die vorstehenden leuchter nicht gestört ?
logischerweise müßten die von den russen abmontiert und auch abtransportiert worden sein.
die russen selbst sagen aber, wenn ich mich recht erinnere , daß außer ein paar abgefallenen
brocken bernstein nichts vor den anrückenden deutschen in sicherheit gebracht worden sei.

frage zwei
was denkt ihr ? wäre geschehen wenn die russen das bz sagen wir mal in den 60er jahren selbst gefunden hätten ? hätten wir das wohl erfahren?
immerhin war ja der kalte krieg, verhandlungen über rückgabe von beutekunst dürften da schon thema gewesen sein.
so lange die russen das argument "gebt ihr uns erst mal unser bernsteinzimmer zurück" einsetzen können, tun sie sich leichter die herausgabe deutscher kunstwerke abzulehnen.

für heute mal genung, in den nächsten tagen werde ich mal auf connys fragen eingehen,
zumindest so weit wie ich mich dazu in der lage sehe.

mfg drechsler