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Ruinen am Engelsberg geben Geheimnis preis

Begonnen von Mgrafzahn, 26.10.2005 - 20:02

# Mgrafzahn

Mgrafzahn
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Geschrieben 26.10.2005 - 20:02


Der Hopfgartner Archäologe Alexander Zanesco und sein Team wurden hoch über Hopfgarten fündig.
Archäologische Schätze aus dem Erdreich: eine Ofenkachel, Tierknochen und Glasreste.
Bild: Spielbichler

Mit imposanten Mauern überraschte die Burgruine Engelsberg in Hopfgarten die Archäologen, die heuer zum zweiten Mal Ausgrabungen auf dem Burghügel durchführen.

Am Schnittpunkt von drei Tälern liegen die Mauerreste der sagenumwobenen Burg Engelsberg. Während andere Wehrburgen im Brixental noch im Dornröschenschlaf dämmern, herrscht am Engelsberg seit vergangenem Jahr rege Betriebsamkeit: Archäologen legen mit akribischer Handarbeit im Auftrag der Gemeinde Hopfgarten die alten Gemäuer frei und machten dabei heuer interessante Entdeckungen.

"Die Ringmauern der Anlage aus dem 12. Jahrhundert sind für eine Anlage dieser Größe außerordentlich dick, teilweise sogar über zwei Meter", erklärt Grabungsleiter Alexander Zanesco, der diese Woche mit seinem Team den Eingang der Wehranlage entdeckte und daraus die Zufahrt zur Burg rekonstruieren kann.

Schätze in Form von Edelmetall gibt es am Engelsberg nicht, dafür aber archäologische "Schätze" für die wissenschaftliche Arbeit: Scherben, Küchenabfälle, Glasreste. Die Suche ist allerdings mühsam. "Wir sind auf das Glück angewiesen. Bisher lokalisierten wir die Ringmauer und Räumlichkeiten, die nach der Zerstörung der Burg im Zuge der Bauernkriege 1526 im 16. Jahrhundert errichtet wurden sowie Wohnräume, die bis ins 19. Jahrhundert in diesen Gemäuern benutzt wurden. Funde von älteren Teilen fehlen noch", so der aus Hopfgarten stammende Archäologe Zanesco.

Durch die Ausgrabungen hofft man, möglichst viele Informationen zu erhalten. Ziel ist allerdings nicht, alles frei zu legen. "Es muss ein Kompromiss gefunden werden, was man herzeigen kann, ohne es zu zerstören", erklärt Zanesco, der die jeweils einige Wochen dauernden Grabungen auch im nächsten Jahr fortführen wird.

"Das Projekt geht voraussichtlich über fünf Jahre", erklärt Hopfgartens Gemeindeamtsleiter Herbert Beranek. Die Kosten in Höhe von 150.000 Euro trägt zur Hälfte die Gemeinde, zur Hälfte das Land Tirol. Die Ruine Engelsberg soll nach den Grabungsarbeiten öffentlich zugänglich sein und mit Schautafeln erläutert werden.



Text und Bildquelle: http://portal.tirol.com/chronik/unterland/22697/index.do