Servus Leute,
diese Scheibenkeule, wohl aus Tonschiefer, hat mein Papa am Wochenende in Unterfranken finden dürfen.
Das Stück ist max 80 mm im Durchmesser und die Form ist bikonvex. Das Loch wurde mittels Biggung sanduhrförmig aufgeweitet und dann der letzte Rest, wohl mit Feuerstein durchbohrt. Der Durchmesser der Bohrung ist nur 9 mm und das Gewicht ist 109,45 Gramm. Das ist für eine Scheibenkeule noch im Rahmen.
Steinerne Keulenköpfe datieren vom Mesolithikum bis in das Mittelneolithkum. Die meisten bei uns gemachten Funde sind der Bandkeramik zuzuschreiben. Hierbei wurde die Technik der Bohrung von den Mesolithikern übernommen. Die Fundgegend ist ein ´Hotspot´ für Scheibenkeulen. Die Fundstelle ist keine Siedlung der LBK, sondern eine Freilandstation des Spätpaläolithikum/Mesolithikum mit vereinzelt eher späten neolithischen Einzelfunden und Funde der Metallzeiten, auf sandigen Boden.
Herr Dr. Biermann schrieb mir in der Antwort auf meine Mail, dass es einem nicht verwundern darf, diese Artefakte auch außerhalb von Siedlungen der LBK zu finden. Waffen, Werkzeuge und Statussymbole wurden stets auch aus den Siedlungen herausgetragen.
Liebe Grüße Daniel