Moin liebe Gemeinde !!
Habe heute einige Kilometer geschruppt,war mit der Familie spazieren an einem Ort den ich schon lange nicht mehr besucht habe.
Es ist ein ehemaliges Bombenlager, erst Luftwaffe, dann russische Streitkräfte. Hat einen direkten Gleisanschluss an den Flugplatz.
Hier ein paar Infos und meine Fotos. Habe auch ein Typenschild, eines Lüfter Baujahr 1939 mitgenommen.
Viel Spass beim anschauen.
Objektdaten- Rodungsarbeiten ab 1938
- Bau 1939/40
- Inbetriebnahme Anfang 1941 [3]
- 15 Lagerhallen, Lagerhäuser, Feuerwache, Verwaltungsgebäude, Wasserwerk, Wachgebäude
- Anschlussgleis vom Bahnhof Finow auf verbreitertem Straßenplanum
(vorläufige Inbetriebnahme 01.06.1941, Betriebsfreigabe 08.09.1942)
- Luftzeugamt 1/III Finow (Verlegung aus Jüterbog)
- 21.04.1945 Evakuierung des Lagers
- ab 50er Jahren Erweiterung zum zentralen Munitions- und Bombenlager der 16. Luftarmee der GSSD
- 1972 Bau eines Kulturhauses
- 25.04.1994 Übergabe an deutsche Verwaltung
- Rückbau des Anschlussgleises
1930er Jahre und Zweiter Weltkrieg
Die ersten Landkäufe und Vorbereitungsarbeiten erfolgten 1937, 1938 begann der eigentliche Ausbau, zunächst als mit Grasbahnen ausgestatteter Einsatzhafen. Im Juli 1939 wurde der Platz dem Luftzeugamt Jüterbog-Altes Lager unterstellt und von 1940 bis 1941 zwei befestigte Landebahnen von 1050 bzw. 960 Metern Länge angelegt. Am Nordrand entstanden fünf Werft- und Flugzeughallen, Bahnanschlussgleise und die Nebengebäude wie Unterkunfts- und Lagerbaracken. Im Juni 1941 war die Kernbauphase abgeschlossen. Stationiert waren sowohl Transport- wie auch Schuleinheiten, ab 1943 erfolgten auch Segelfluglehrgänge. Im März 1943 wurde Finow erstmals durch alliierte Bomber angegriffen.
Die ersten Einsatzeinheit der Luftwaffe, die den Platz im Januar 1944 belegte, war die mit Bf 110 und Ju 88 ausgerüstete 2. Staffel der Nachtjagdgruppe 10. Das KG 200, dem die Erprobung alliierter Beuteflugzeuge oblag, richtete am Platz eine Werft zur Wartung amerikanischer B-17-Bomber ein. Auch moderne Nachtjäger He 219, geflogen von der 3./Nachtjagdgruppe 10, waren von September 1944 bis Februar 1945 in Finow stationiert. Weitere Einheiten waren unter anderem Teile der Jagdgeschwader 3 und 11 sowie der Schlachtgeschwader 3 und 151. Am 26. April 1945 wurde der Fliegerhorst von den deutschen Truppen geräumt, wobei die Startbahnen, die Gebäude und nicht mehr startbereite Flugzeuge gesprengt wurden. Kurz darauf besetzten sowjetische Truppen das Gelände.