Hallöchen
Hobby-Archäologe fühlt sich vernachlässigtDie Reste einer bronzenen römischen Reiterstatue des Kaisers Trajan gelten als archäologische Sensation: Der Fund von Frankfurt geht auf das Konto von Hobbyforscher Roberto Carelli. Der aber fühlt sich nun vom Land unfair behandelt, weil es ihn mit keinem Wort erwähnte.
03. Dezember 2010
Es ist wohl tatsächlich ein besonderer Fund, der am nächsten Donnerstag präsentiert werden soll: Reste einer bronzenen römischen Reiterstatue des Kaisers Trajan, die in Frankfurt entdeckt worden sind (Archäologischer Sensationsfund in Frankfurt). Trajan regierte von 98 bis 117 nach Christus. Im August vergangenen Jahres war im mittelhessischen Waldgirmes der Pferdekopf eines Reiterstandbilds des Kaisers Augustus (Alleinherrscher von 31 vor bis 14 nach Christus) zutage gefördert worden. Politiker und Archäologen wollen den neuen Fund in der nächsten Woche vorstellen und dabei auch noch einmal den Pferdekopf aus Waldgirmes zeigen, der derzeit restauriert wird.
So weit, so gut. Einer fühlt sich allerdings vernachlässigt und ist jetzt sauer: der Hobby-Archäologe Roberto Carelli. Dass er in der Einladung des hessischen Wissenschaftsministeriums zur Pressekonferenz und dementsprechend in den Zeitungsmeldungen mit keinem Wort erwähnt werde, sei „nicht fair“. Er habe in Nieder-Eschbach drei Viertel der Bronzestücke mit seinem Metallsuchgerät geortet, und auf seinen Hinweis hin habe das Denkmalamt weitere Funde ausgraben können.
Sogar noch einen Münzschatz entdeckt
Um seinen Anspruch als Entdecker zu sichern, hat er einen Anwalt hinzugezogen. Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch werden derartige Funde „zur Hälfte von dem Entdecker, zur Hälfte von dem Eigentümer der Sache erworben, in welcher der Schatz verborgen war“, also dem Grundstückseigentümer. Das ist in diesem Fall die Stiftung Waisenhaus. Am selben Tag habe er sogar noch einen Münzschatz entdeckt, sagt Carelli.
Das Frankfurter Denkmalamt möchte bis zur Pressekonferenz nicht zu dem Bronze-Fund Stellung nehmen. Das Landesamt für Denkmalpflege hebt hervor, dass bei der Präsentation die „Genese des Funds“ genau dargestellt und der Finder berücksichtigt werde. Außerdem sei Carelli zur Pressekonferenz eingeladen worden und könne dort befragt werden. Darauf weist auch der Entdecker hin. Er hat schließlich seinen Stolz.
Quelle :
http://www.faz.net/s...n~Scontent.htmlLG Barbarossa
Bearbeitet von Barbarossa, 03.12.2010 - 12:37.