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Es ist sehr unterhaltsam sich in einschlägigen Foren die Meinungen zum Fisher F75 durchzulesen. Selten polarisierte ein Gerät derart, entweder es wird gehasst, oder geliebt, das neutrale Mittelfeld ist hier recht dünn geraten.
Für mich Anlass genug auch mal meinen Senf beizusteuern.
Die Anschaffung meines F75 folgte eher pragmatischen Gründen. In Frage kamen für mich nach eingehender Recherche ein Goldmaxx, Explorer, oder das F75. Einigen wir uns an dieser Stelle darauf, dass diese Geräte in der gleichen Leistungsklasse unterwegs sind.
Da ich beschlossen hatte doch lieber wieder ein Gerät mit Display haben zu wollen, fiel der Goldmaxx durchs Raster. Persönlich schwenke ich gerne eine eher flottere Spule. Der Explorer glänzt bei gemütlichem Tempo und zeigt auch auf der Waage was an ihm alles dran ist, der Fisher dagegen mag es sehr agil und ist dabei noch ein Leichtgewicht. So kam das F75 ins Haus.
Die F75 Hasser bescheinigen dem Gerät eine miserable Verarbeitung, permanente Störungen und zu komplizierte Bedienung.
Ich will versuchen dies mit meinen Eindrücken und gesammelter Erfahrung zu vergleichen.
Fangen wir mit der Verarbeitung an. Bei dem was ich alles im Vorfeld über die schlechte Verarbeitung gelesen hatte, wie lose Lautsprecher, sich durchbiegende Gestänge, herausgerissene Stecker und Kopfhörerbuchsen, wacklige Displaygehäuse uvm., hatte ich ehrlich etwas Angst was mich erwarten würde als der Karton vor mir lag.
Mein Gerät stammt bereits aus der Baureihe 2009, daher kann ich hier nicht für ältere Serien sprechen.
Nun, die Spule ist sauber verarbeitet und hinterlässt einen soliden Eindruck. Das Gestänge wackelt nicht und verbiegt sich auch nicht. Das Display sitzt fest auf dem Griffstück. Lautsprecher sitzt fest und wo er sollte, Buchsen und Stecker halten, Batteriedeckel schließt präzise und mit einem vernehmbaren Klick. Und das Gerät ist seit einiger Zeit im Einsatz ohne es dabei in Watte gepackt zu haben.
Entweder liess Fisher nachhaltige Verbesserungen in den Fertigungsprozess einfliessen, alle anderen hatten ein Montagsgerät, oder ich habe das Glück eines ohne Macken erwischt zu haben?
Fisher Veteranen können jetzt anführen, dass ihr 1266er Gestänge solider und aus stärkerem Material war, die Schraubklemmen größer und griffiger. Klar, aber das Ding wog auch doppelt so viel und das F75 bringt mit Batterien gerade mal 1600g auf die Waage.
Manche sehen darin den Versuch der Entwickler ein möglichst leichtes Gerät zu bauen, die Zyniker unter uns dagegen den Versuch Kosten zu sparen.
Vielleicht liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Insgesamt macht das F75 auf mich einen guten und ordentlichen Eindruck.
Häufig wird bemängelt, dass der Lautsprecher unten im Batterieteil angebracht ist und bei ablegen des Geräts zwangsläufig im Dreck landet. Stimmt.
Vermutlich lag aus diesem Grund im Karton eine Schutzhülle für Batterieteil und Display. Unten am Gerät angebracht erfüllt der Schutz gut seinen Zweck, ohne würde man tatsächlich Gefahr laufen den Lautsprecher einzudrecken.
Nun wird es interessant, denn wir kommen zur Praxis und den ständigen Störgeräuschen.
Einige behaupten es wäre unmöglich mit dem F75 klarzukommen, da das Gerät nur am knacken und durchdrehen ist, sich nicht unter Kontrolle bringen lässt.
Clever wie ich bin hatte ich mir natürlich gleich alle im Internet kursierenden Tipps für das F75 zu Gemüte geführt und auch alle Gegenmaßnahmen im Fall von Störungen eingeprägt, noch bevor das Gerät ankam.
Dann war es endlich soweit, am Vorabend schon alle mir gut erscheinenden Einstellungen vorgenommen (bleiben ja gespeichert) und am nächsten Tag ab auf die Wiese.
Gerät eingeschaltet und es piepte unkontrolliert vor sich hin, während das Display komplett Amok lief. Ruhe bewahrt und wie ich es gelernt hatte brav von JE auf DE gewechselt, nochmals Sens. runter und dann wird es bestimmt ruhiger dachte ich. Pustekuchen. Es gab sich immer noch reichlich seltsam, auf einen Moment der Ruhe folgte hemmungsloses Geknatter.
Dies war der Zeitpunkt an dem mir der Angstschweiß auf der Stirn stand und ich mir nicht sicher war, ob ich das Gerät für Schrott, oder nur für defekt halten sollte. Dann kam mir die Idee vielleicht mal mein Telefon auszuschalten, gedacht, getan und augenblicklich kehrte Stille ein.
Nun konnte auch der JE Modus ohne Probleme wieder aktiviert und endlich gesucht werden, wobei sich das Gerät stabil und ruhig gab.
Auf der Wiese hatte ich alles ausgegraben was unter die Spule kam. Eisen wurde, wenn überhaupt, nur mit starken Wertschwankungen und/oder schlechten Signalen angezeigt. Buntmetalle und Münzen mit solidem Ton und meist stabilen Werten.
Das F75 tat hier gut und ohne größere Überraschungen seine Arbeit. Das erste Oha-Erlebnis kam mit einem wirklich kleinen Ohrstecker (Silber mit Stein, Stift fehlte), den ich aus einer Tiefe fischte, in der ich mit meinem alten White‘s XLT bestenfalls und mit etwas Glück noch eine größere Silbermünze orten konnte und das Signal kam klar und deutlich. Diese positiven Momente der Verblüffung wiederholen sich bis man sich irgendwann mal daran gewöhnt hat. Insgesamt arbeitet auch die Unterscheidung sehr gut und die Punktortung ist durch Eingrenzung präzise möglich.
Zurück zu den Störungen. Der F75 taugt nicht nur für die Suche nach Metall, er kann auch zuverlässig jede Stromquelle und Funkstation im weiten Umkreis ausmachen.
Das Gerät ist extrem sensibel und arbeitet im JE Modus bei höherer Sens. an der Grenze zur Instabilität. Eine gute Voraussetzung um kleinste Teile in großer Tiefe zu orten, aber auch ein perfekter Empfänger für alle Interferenzen, teils aus mehren hundert Metern Entfernung. Selbst ein elektrischer Viehzaun meldet sich schon ab 30 Metern mit rhythmischem Tack Tack im Lautsprecher.
Aber auch diese Situationen lassen sich leicht in den Griff bekommen: Sens. runter, wenn es nicht hilft auf DE, wird man immer noch geplagt in Motion All Metal und dann ist Ruhe, Leitwertanzeige funktioniert hier immer noch und man hat maximale Suchtiefe.
Bislang hatte ich keine Situation in der ich wieder einpacken musste, weil das Gerät nicht funktionierte.
Ich kann verstehen, wenn sich einer das Gerät im Ausland kauft und mit der Anleitung nicht sonderlich viel anfangen kann und dann etwas verzagt, aber es mutet seltsam an, dass es relativ viele ins Internet schaffen um ihren Unmut über das Fehlverhalten des F75 freien Lauf zu lassen, aber scheinbar nicht in der Lage sind Google zu bemühen um nach Lösungen für ihr Problem zu suchen.
Kurz zur Bedienung. Das Display wirkt auf den ersten Blick etwas verwirrend, wenn man die teils überflüssigen Statusanzeigen ignoriert, bleiben ein paar Menüpunkte, die man anwählen kann, ein Drehschalter und eine Taste zum drücken. Es ist wirklich sehr einfach zu bedienen und stellt keine Herausforderung dar.
Ich habe eine Art Mini-Anleitung bzw. Übersicht zum F75 als PDF erstellt die hier runtergeladen werden kann. Vielleicht ist sie für den einen oder anderen nützlich.
F75Fibel.pdf 233,03K
408 Mal heruntergeladen
Sollte ich Unsinn geschrieben, oder Fehler verzapft haben bin ich ganz Ohr
Besten Gruss an Alle
Jens
Für mich Anlass genug auch mal meinen Senf beizusteuern.
Die Anschaffung meines F75 folgte eher pragmatischen Gründen. In Frage kamen für mich nach eingehender Recherche ein Goldmaxx, Explorer, oder das F75. Einigen wir uns an dieser Stelle darauf, dass diese Geräte in der gleichen Leistungsklasse unterwegs sind.
Da ich beschlossen hatte doch lieber wieder ein Gerät mit Display haben zu wollen, fiel der Goldmaxx durchs Raster. Persönlich schwenke ich gerne eine eher flottere Spule. Der Explorer glänzt bei gemütlichem Tempo und zeigt auch auf der Waage was an ihm alles dran ist, der Fisher dagegen mag es sehr agil und ist dabei noch ein Leichtgewicht. So kam das F75 ins Haus.
Die F75 Hasser bescheinigen dem Gerät eine miserable Verarbeitung, permanente Störungen und zu komplizierte Bedienung.
Ich will versuchen dies mit meinen Eindrücken und gesammelter Erfahrung zu vergleichen.
Fangen wir mit der Verarbeitung an. Bei dem was ich alles im Vorfeld über die schlechte Verarbeitung gelesen hatte, wie lose Lautsprecher, sich durchbiegende Gestänge, herausgerissene Stecker und Kopfhörerbuchsen, wacklige Displaygehäuse uvm., hatte ich ehrlich etwas Angst was mich erwarten würde als der Karton vor mir lag.
Mein Gerät stammt bereits aus der Baureihe 2009, daher kann ich hier nicht für ältere Serien sprechen.
Nun, die Spule ist sauber verarbeitet und hinterlässt einen soliden Eindruck. Das Gestänge wackelt nicht und verbiegt sich auch nicht. Das Display sitzt fest auf dem Griffstück. Lautsprecher sitzt fest und wo er sollte, Buchsen und Stecker halten, Batteriedeckel schließt präzise und mit einem vernehmbaren Klick. Und das Gerät ist seit einiger Zeit im Einsatz ohne es dabei in Watte gepackt zu haben.
Entweder liess Fisher nachhaltige Verbesserungen in den Fertigungsprozess einfliessen, alle anderen hatten ein Montagsgerät, oder ich habe das Glück eines ohne Macken erwischt zu haben?
Fisher Veteranen können jetzt anführen, dass ihr 1266er Gestänge solider und aus stärkerem Material war, die Schraubklemmen größer und griffiger. Klar, aber das Ding wog auch doppelt so viel und das F75 bringt mit Batterien gerade mal 1600g auf die Waage.
Manche sehen darin den Versuch der Entwickler ein möglichst leichtes Gerät zu bauen, die Zyniker unter uns dagegen den Versuch Kosten zu sparen.
Vielleicht liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Insgesamt macht das F75 auf mich einen guten und ordentlichen Eindruck.
Häufig wird bemängelt, dass der Lautsprecher unten im Batterieteil angebracht ist und bei ablegen des Geräts zwangsläufig im Dreck landet. Stimmt.
Vermutlich lag aus diesem Grund im Karton eine Schutzhülle für Batterieteil und Display. Unten am Gerät angebracht erfüllt der Schutz gut seinen Zweck, ohne würde man tatsächlich Gefahr laufen den Lautsprecher einzudrecken.
Nun wird es interessant, denn wir kommen zur Praxis und den ständigen Störgeräuschen.
Einige behaupten es wäre unmöglich mit dem F75 klarzukommen, da das Gerät nur am knacken und durchdrehen ist, sich nicht unter Kontrolle bringen lässt.
Clever wie ich bin hatte ich mir natürlich gleich alle im Internet kursierenden Tipps für das F75 zu Gemüte geführt und auch alle Gegenmaßnahmen im Fall von Störungen eingeprägt, noch bevor das Gerät ankam.
Dann war es endlich soweit, am Vorabend schon alle mir gut erscheinenden Einstellungen vorgenommen (bleiben ja gespeichert) und am nächsten Tag ab auf die Wiese.
Gerät eingeschaltet und es piepte unkontrolliert vor sich hin, während das Display komplett Amok lief. Ruhe bewahrt und wie ich es gelernt hatte brav von JE auf DE gewechselt, nochmals Sens. runter und dann wird es bestimmt ruhiger dachte ich. Pustekuchen. Es gab sich immer noch reichlich seltsam, auf einen Moment der Ruhe folgte hemmungsloses Geknatter.
Dies war der Zeitpunkt an dem mir der Angstschweiß auf der Stirn stand und ich mir nicht sicher war, ob ich das Gerät für Schrott, oder nur für defekt halten sollte. Dann kam mir die Idee vielleicht mal mein Telefon auszuschalten, gedacht, getan und augenblicklich kehrte Stille ein.
Nun konnte auch der JE Modus ohne Probleme wieder aktiviert und endlich gesucht werden, wobei sich das Gerät stabil und ruhig gab.
Auf der Wiese hatte ich alles ausgegraben was unter die Spule kam. Eisen wurde, wenn überhaupt, nur mit starken Wertschwankungen und/oder schlechten Signalen angezeigt. Buntmetalle und Münzen mit solidem Ton und meist stabilen Werten.
Das F75 tat hier gut und ohne größere Überraschungen seine Arbeit. Das erste Oha-Erlebnis kam mit einem wirklich kleinen Ohrstecker (Silber mit Stein, Stift fehlte), den ich aus einer Tiefe fischte, in der ich mit meinem alten White‘s XLT bestenfalls und mit etwas Glück noch eine größere Silbermünze orten konnte und das Signal kam klar und deutlich. Diese positiven Momente der Verblüffung wiederholen sich bis man sich irgendwann mal daran gewöhnt hat. Insgesamt arbeitet auch die Unterscheidung sehr gut und die Punktortung ist durch Eingrenzung präzise möglich.
Zurück zu den Störungen. Der F75 taugt nicht nur für die Suche nach Metall, er kann auch zuverlässig jede Stromquelle und Funkstation im weiten Umkreis ausmachen.
Das Gerät ist extrem sensibel und arbeitet im JE Modus bei höherer Sens. an der Grenze zur Instabilität. Eine gute Voraussetzung um kleinste Teile in großer Tiefe zu orten, aber auch ein perfekter Empfänger für alle Interferenzen, teils aus mehren hundert Metern Entfernung. Selbst ein elektrischer Viehzaun meldet sich schon ab 30 Metern mit rhythmischem Tack Tack im Lautsprecher.
Aber auch diese Situationen lassen sich leicht in den Griff bekommen: Sens. runter, wenn es nicht hilft auf DE, wird man immer noch geplagt in Motion All Metal und dann ist Ruhe, Leitwertanzeige funktioniert hier immer noch und man hat maximale Suchtiefe.
Bislang hatte ich keine Situation in der ich wieder einpacken musste, weil das Gerät nicht funktionierte.
Ich kann verstehen, wenn sich einer das Gerät im Ausland kauft und mit der Anleitung nicht sonderlich viel anfangen kann und dann etwas verzagt, aber es mutet seltsam an, dass es relativ viele ins Internet schaffen um ihren Unmut über das Fehlverhalten des F75 freien Lauf zu lassen, aber scheinbar nicht in der Lage sind Google zu bemühen um nach Lösungen für ihr Problem zu suchen.
Kurz zur Bedienung. Das Display wirkt auf den ersten Blick etwas verwirrend, wenn man die teils überflüssigen Statusanzeigen ignoriert, bleiben ein paar Menüpunkte, die man anwählen kann, ein Drehschalter und eine Taste zum drücken. Es ist wirklich sehr einfach zu bedienen und stellt keine Herausforderung dar.
Ich habe eine Art Mini-Anleitung bzw. Übersicht zum F75 als PDF erstellt die hier runtergeladen werden kann. Vielleicht ist sie für den einen oder anderen nützlich.
F75Fibel.pdf 233,03K
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Besten Gruss an Alle
Jens
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